News

Zu wenig Aufklärung bei Osteoporose

26.06.2000

Sei es die unbegründete Angst vor Nebenwirkungen oder mangelnde Aufklärung seitens der Ärzteschaft: Der verbreitete Knochenschwund bei Frauen nach der Menopause wird noch immer nicht frühzeitig genug bekämpft, warnt die International Osteoporosis Foundation (IOF).

"Obwohl fast hundert Prozent der Ärzte und der Frauen wissen, dass Osteoporose eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit darstellt, bleibt den Frauen auch nach dem Arztgespräch das persönliche Risiko der Erkrankung vielfach unklar", erklärt IOF-Präsident Pierre Delmas. "Daher unternehmen diese Frauen sehr wenig, um die Gesundheit ihrer Knochen zu schützen."

Auf dem Weltkongress für Osteoporose in Chicago stellte die IOF eine Studie vor, die zeigt, dass Mediziner den Frauen die Risiken der Osteoporose nicht ausreichend verdeutlichen und oft erst zu spät die geeignete Medikation verschreiben würden. Aber auch viele Frauen würden aus einer unbegründeten Furcht vor Nebenwirkungen auf wirksame Medikamente verzichten.

Aber auch auf Seiten der Mediziner zeigten sich Defizite. So gaben zwar über 95 Prozent der Ärzte an, dass ihrer Meinung nach gerade die Vorbeugung der ersten Knochenfrakturen besonders wichtig sei. Doch nur zwei Prozent der Frauen, die mit ihren Ärzten über Osteoporose gesprochen hatten, erklärten, dass sie dabei von konkreten Behandlungsmöglichkeiten gesprochen hätten.

Viele Ärzte, so die Studienautoren, würden ihre Patientinnen erst auf Osteoporose untersuchen und Medikamente dagegen verschreiben, wenn bereits ein Knochenbruch aufgetreten sei. Etwa 80 Prozent der befragten Ärzte an, dass eine ideale Kandidatin für die Verschreibung von Osteoporose-Medikamenten eine Frau wäre, die bereits eine Fraktur eines Wirbelkörpers erlitten hat.

© medizin.at

 

home

newsroom
allgemein
wissenschaft
hintergrund

links
österreich
international
journale
abstracts

fragen
themenliste

update


medizin.at
editorial
kommentar

kontakt
redaktion
herausgeber
medieninfo

partner

help

 

© treAngeli, 1999.