Je mehr der Augendruck bei Glaukompatienten während eines Tages schwankt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Patient das Sehvermögen verliert, sagen Forscher der Johns Hopkins Universität. Die Ergebnisse der Studie wurden im "Journal of Glaucoma" veröffentlicht.
"Jahrelang haben Ärzte sich darauf konzentriert, den Augendruck, der mit Glaukomen asoziiert wird, zu senken. Unsere Studie zeigt, daß es nicht genügt, die Höhe des Drucks zu kontrollieren, sondern, daß man die täglichen Druckvariationen kontrollieren muß," meint Dr. Zeimer vom "Wilmer Eye Institute" der Johns Hopkins Universität.
In der Studie wurde über einen Zeitraum von 5 Tagen der Augendruck von 64 Glaukompatienten 5mal täglich gemessen. Die Messungen wurden von den Patienten selbst und zuhause durchgeführt. Die Werte wurden in den folgenden 8 Jahren mit Krankenblättern und Sehtests der Patienten verglichen. Dabei ergaben die Auswertungen folgende Ergebnisse:
1. Schwankungen der zuhause erhobenen Daten waren der stärkste Indikator für einen fortschreitenden Verlust der Sehkraft. Nach 8 Jahren blieben 43 % der Patienten, bei denen es nur zu geringen Schwankungen des Drucks kam, stabil. Bei Patienten mit größeren Schwankungen kam, waren es hingegen nur 12%.
2. Moderate und ernsthafte Verluste des Gesichtsfeldes am Beginn der Studie waren ebenfalls eng mit einem Fortschreiten asozziert. Das Risiko, die Sehkraft weiter zu verlieren war dabei um das 3-8fache erhöht.
Zeimer´s Team schließt, daß große Fluktuationen des introkkularen Drucks während eines Tages oder mehrerer aufeinanderfolgender Tage mit einem größeren Erblindungsrisiko assoziiert sind.
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