Die Intensivstation: Hort absoluter Pflegesicherheit - und absoluten Betreuungsstresses. Eine in der aktuellen Ausgabe des Lancet veröffentlichte Studie zeigt, daß es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Arbeitspensum auf Intensivstationen und medikamentös bedingten Komplikationen und Irrtümern gibt. Ein negativer Effekt auf die Mortalität ist ebenfalls nicht auszuschließen.
Zwischen 1992 und 1995 wurden die Daten von 1050 Patienten an der Intensivstation des Ninewells Hospital im schottischen Dundee mittels des APACHE2-Mortalitätsrisiko-Bewertungssystemes untersucht. Die 3 Jahre dauernde Fallstudie sollte darüber Aufschluß geben, inwiefern die Mortalitätsrate betreuter Patienten mit verschiedenen Stufen der Arbeitsbelastungen korrelierte.
Aus der Anzahl von insgesamt 337 Todesfällen - 49 mehr, als durch APACHE2 prognostiziert - wurde ein mehr als doppelt so hohes Mortalitätsrisiko für Patienten hochbelasteter Intensivstationen errechnet. Studienleiter Professor William Tarnow-Mordi und sein Team identifizierten als Hauptfaktoren die Anzahl belegter Betten, die Anzahl intensiv Pflegebedürftiger sowie das Verhältnis Bettenbelegung zu Betreuungspersonal.
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