Lange, bevor Alzheimer auftritt, können erste Anzeichen durch kognitive Tests festgestellt werden. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie amerikanischer und dänischer Wissenschafter, die n der aktuellen Ausgabe des Journals "Archives Of Neurology" publiziert wurde.
Die Wissenschafter um Studienautor Dr. Merrill Elias, Professor für Psychologie an der Universität von Maine bestätigten damit die Erkenntnisse früherer Studien durch die Auswertung von Datenmaterial einer Langzeitstudie an über 1.000 Menschen.
Bei den Framington Herzstudie, die zwischen 1975 und 1979 durchgeführt worden war, unterzogen Neuropsychologen 1.076 Teilnehmer einer Reihe von kognitiven Tests, unter anderem zu Assoziations-, Lern- und Gedächtnisleistung. Alle Studienteilnehmer waren bei Studienbeginn vollkommen frei von jeglichen Alzheimer- und Demenzsymptomen; keiner hatte jemals einen Schlaganfall erlitten.
Während der folgenden 22 Jahre wurde der der kognitive Leistungsgrad der Menschen beobachtet und die Teilnehmer neurologisch auf Anzeichen von Alzheimer untersucht. In diesen Fällen zeigten sich vor allem frühe und zunehmende Schwächen in Verbalisierung sowie Argumentation, die mit dem späteren Auftreten von Alzheimer assoziiert werden. Elias schließt, daß damit die Möglichkeit der Erkennung einer präklinischen Phase von Alzheimer durch geeignete kognitive Tests erwiesen sei.
Ein begleitendes Editorial von Dr. Richard Mayeux von der Columbia University unterstreicht einschränkend, daß die Studie nicht zwischen verschiedenen Prädispositionen von Alzheimer und anderen physiologischen Veränderungen des Gehirnes unterscheide - ebensowenig würden, so Mayeux, nicht alle älteren Menschen, deren Gedächtnisleistung nachlasse, in weiterer Folge Alzheimer entwickeln. Dennoch bringe die Studie extrem wichtige Implikationen für die Entwicklung von Therapien zu Alzheimer.
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