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Moleküle für Tod und Erneuerung

31.07.2000

Lange Zeit wurden Caspasen als Moleküle, die zum Abbau von Zellsubstanz beitragen, vor allem mit der Apoptose, dem genetisch programmierten Zelltod, in Verbindung gebracht. Doch auch Neubildungen werden von den Molekülen verantwortet. Dieser Tage wurde der Europäischer Pankreatologenpreis an die Erforscher von Caspase-I und Pankreas-Karzinom verliehen.

Eine deutsche Forschergruppe von der Universität Ulm wurde nun für eine Arbeit ausgezeichnet, mit der sie zeigen konnten, daß eines dieser Moleküle, die Caspase-I, auch in Zellen von Tumoren der Bauspeicheldrüse (Pankreas) zu finden ist - hier jedoch in Gesellschaft von Molekülen, welche die Neubildung (Proliferation) von Zellen anregen.

Caspase-I scheint demnach nicht nur beim programmierten Zellabbau, sondern auch bei der Zellteilung eine tragende Rolle zu spielen: blockiert man in Pankreaskarzinomzellen die Caspase-I durch spezifische Hemmsubstanzen, kann die Zellteilung dieser Krebszellen verhindert werden. Für die Krebstherapie eröffnet diese Entdeckung möglicherweise die Perspektive, Caspase-I als Zielmolekül ins Visier zu nehmen.

Die Forschergruppe unter der Leitung von Prof. Hans Beger, die sich schwerpunktmäßig mit molekularen Veränderungen beim Pankreaskarzinom des Menschen beschäftigt, erhielt mit dem europäischen Pankreatologenpreis nicht die Auszeichnung. Schon 1995 wurden sie mit dem Fred-Stephens-Award und im vergangenen Jahr mit dem Merckle-Forschungspreis ausgezeichnet.

© medizin.at

 

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