Eine Pilotstudie mit Metformin, einem Antidiabetikum, zeigt eine mögliche Anwendung in der Therapie von HIV-bedingter Lipodystrophie.
Bei der HIV-bedingten Lipodystrophie kommt zu einer abnormalen Verteilung des Körperfettes - übermäßiges Fett in der Bauchregion bei gleichzeitigem Fettverlust an Extremitäten und Gesicht. Auch eine Veränderungen des Metabolismus ist zu beobachten: Insulinresistenz oder erhöhte Cholesterin und Triglyceridwerte sind die Folge. Die Betroffenen haben damit ein höheres kardiovaskuläres Risiko. Zur Zeit ist keine Therapie bekannt.
In der 3-monatigen Doppelblindstudie wurden die Auswirkungen des Insulin-sensitivierenden Medikamentes auf mehrere matabolische und kardiovaskuläre Werte untersucht. 26 Personen nahmen an der Studie teil, 14 davon erhielten 2x täglich 500 mg Metformin. In der Behandlungsgruppe sank der Insulinspiegel um 20%, Gewicht, Blutdruck und Bauchfett sanken ebenfalls signifikant. In der Kontrollgruppe traten keine Änderungen auf.
"Dies war eine Pilotstudie, die Resultate waren jedoch vielversprechend und die Behandlung wurde gut vertragen. Es kam zu keinen ernsthaften Nebenwirkungen. Es werden natürlich Langzeitstudien mit größerer Patientenzahl nötig sein, um feststellen zu können, welche Patienten von der Behandlung mit Metformin profitieren", erklärt Dr Steven Grinspoon, einer der Autoren. Die Studie des "Massachusetts General Hospital" wurde in der aktuellen Ausgabe von "Journal of the American Medical Association" publiziert.
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