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Entzündungen bei Alzheimer

08.08.2000

Entzündliche Vorgänge bei der Alzheimer'schen Krankheit beobachtet: Die Arbeitsgruppe von Privatdozent Dr. Münch vom Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung in Leipzig wies erstmals die entzündungsauslösende Wirkung der AGEs nach, bei denen freie Radikale eine entscheidende Rolle spielen.

Für die Alzheimer Demenz sind vernetzte und nicht abbaubare Agerungen im Gehirn charakteristisch. Ein Bestandteil dieser Plaques sind die Advanced Glycation Endproducts (AGEs), die aus Zuckerfragmentierungsprodukten gebildete werden. Die AGEs lösen entzündlicher Prozesse aus und tragen so zum Funktionsverlust und zur Zerstörung von Nervenzellen bei.

Wie die AGEs mit Nervenzellen interagieren und welche Signalwege sie in der Zelle stimulieren ist weitgehend ungeklärt. Auch die genauen chemischen Strukturen vieler AGEs sind nicht vollständig geklärt. Bei der Behandlung von diabetischen Nervenschäden wird ein Medikament eingesetzt, die Thioctsäure, das freie Radikalen unschädlich macht und gleichzeitig die Nervenzelle mit mehr Energie versorgt.

"Warum sollten Antioxidantien nicht auch chronische Entzündungen bekämpfen können, die durch die AGEs im Gehirn hervorgerufen werden, und gleichzeitig der Nervenzelle die Energie zum Reparieren erlittener Schäden geben?", fragten sich die Forscher.

Privatdozent Dr. Hager behandelte in der Klinik für medizinische Rehabilitation und Geriatrie der Henriettenstiftung Hannover 10 Alzheimer-Patienten über 6-12 Monate mit Thioctsäure. Die Erfolge waren vielversprechend und lassen darauf schließen, daß die durch AGEs ausgelösten Entzündungen auf diese Weise bekämpft werden können.

Der Pilotstudie soll noch in diesem Jahr eine multicenter Studie folgen. Dabei soll Dexlipotam, ein Derivat der Thioctsäure eingesetzt werden, dessen überlegene Wirkung gegenüber der Grundsubstanz sich schon bei diabetischen Nervenfunktionsstörungen gezeigt hat.

© medizin.at

 

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