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Darmkrebs: Lebermetastasen mit Laserlicht veröden

09.08.2000

"Je kleiner der Tumor bei der Erstdiagnose ist, je früher er also entdeckt wird, desto besser stehen die Chancen, durch eine Operation geheilt zu werden. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wichtig," sagt Prof. Ramadori, von der Universität Göttingen.

Oft habe der Darmkrebs zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits Metastasen gesetzt. Die hohe Sterblichkeit konnte in der Vergangenheit nicht wesentlich durch Chemotherapien oder operative Entfernung neu aufgetretener Metastasen verbessert werden.

Mit lokalen Verfahren wird versucht, Metastasen gezielt zu zerstören, z.B. durch die Radiofrequenztherapie oder die Äthanolinjektion. Alkohol wird in Leberherde gebracht und zerstört die Tumorzellen. Diese Behandlung wirkt besonders effektiv bei Leberzelltumoren, die von einer Kapsel umgeben sind. Auf diese Weise verteilt sich der Alkohol zwar, gelangt aber nicht ins gesunde Lebergewebe.

Von Darmkrebs ausgehende Lebermetastasen haben in der Regel keine solche Kapsel. Daher haben die Mediziner eine neue Therapie entwickelt, die die Effektivität einer Chemotherapie steigert oder eine Chemotherapie erst ermöglicht.

Lasersonden werden in das Zentrum der Lebermetastasen dirigiert und "veröden" den Tumor. Das Tumorgewebe wird durch den Laserstrahl erhitzt und geht zugrunde. Der Eingriff geschieht durch eine Punktion durch die Haut. Es ist also keine offene Operation und daher relativ risikoarm, die Patienten erhalten lediglich ein Beruhigungs- und ein Schmerzmittel.

Im Rahmen einer Studie wird der langfristige Erfolg der Behandlung untersucht. "Prinzipiell scheint die Methode nicht nur geeignet zu sein, um Lebermetastasen zu "veröden", die von Darmkrebs ausgehen. Auch andere Tumore des Bauchraumes können durch die Laserlichterhitzung zerstört werden," sagt Ramadori. Tumore der Bauchspeicheldrüse, neuroendokrine Tumore und primäre Lebertumore könnten behandelt werden.

© medizin.at

 

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