Die Fallstudie eines 22jährigen Mannes mit den neurologischen Symptomen von Cluster-Kopfschmerz ohne jedoch den damit assoziierten Schmerz zu empfinden, wirft neue Fragen auf.
Unter Cluster-Kopfschmerz versteht man halbseitige Schmerzen im Augen-Schläfen-Bereich und neurologischen Symptomen wie mit Rötung des
Auges u. des Gesichts, Hyperhidrose (lokale Steigerung der Schweißsekretion), vermehrte Nasensekretion u. Tränenfluß, Herabhängen eines Augenlides sowie Kontraktion der Pupille.
Der Patient berichtete, er habe Symptome wie verstopfte Nase, hängendes
Augenlid und verengte Pupille 6 Wochen lang gehabt. Er litt unter 1-3 Attacken von 1-2 Stunden täglich. Nach Ende der 6 Wochen verschwanden die Symptome, 6 Jahre später zeigten sich die Symptome jedoch abermals, diesmal verbunden mit starken Schmerzen im Bereich des linken Auges. Die Attacken dauerten nun 90 Minuten und traten etwa 2 mal täglich auf.
Dies ist die erste Fallstudie, die zeigt, daß es sich bei den Symptomen
um Initialsymptome handeln könnte und nicht um eine Folge des Schmerzes,
wie bislang angenommen wurde.
"Man nahm bis jetzt an, daß die Symptome ein Reflex auf den Schmerz sind. Diese Arbeit gibt einen Hinweis darauf, daß die Symptome eines Cluster-Kopfschmerzes auftreten können, ohne daß der Patient den typischen Schmerz verspürt, was wiederum ein Hinweis darauf sein könnte, daß diese Symptome primäre Symptome sind", meint Dr. Salvesen von der Universität Troms in Norwegen und Autor der Fallstudie die in der Augustausgabe von "Neurology" veröffentlicht wurde.
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