Eine neue Methode der Krebstherapie haben Forscher der University of Missouri-Columbia entwickelt: Kleine radioaktive Glaskügelchen sollen den Lebertumor zerstören. Das Verfahren wurde nun in den Vereinigten Staaten zugelassen.
Millionen kleinster radioaktiver Glaskügelchen werden in die Hauptarterie der Leber injiziert und durch das Blut innerhalb der Leber verteilt, wo die Strahlung auf die malignen Leberzellen einwirkt. "Gesundes Gewebe bleibt komplett unbeeinträchtigt und die Nebenwirkungen sind minimal", meint der Co-Erfinder der Methode, Delbert E. Day, Professor Emeritus an der UMR.
Der Durchmesser einer Glasperle, Microsphere genannt, entspricht etwa der Dicke eines halben menschlichen Haares (25 mycrone). Bestehend aus Aluminosilikat, enthält das Teilchen Yttriumoxyd, eine seltene Erde. Nach mehrtägiger Bestrahlung wird das Material selbst für einige Wochen radioaktiv. Die Kugel selbst verbleibt auch nach STrahlungsende in der Leber des Patienten.
Bislang wurde die Glasperlentherapie im Rahmen von klinischen Studien seit 1988 an 14 Menschen angewandt. Die ersten Patienten, die regulär in den Genuß dieser Methode kommen, werden im Spätherbst behandelt werden.
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