Derzeit ist Ebola nicht behandelbar. Nun könnte die Strukturabklärung durch französische Forscher neue Einblicke in den Lebenszyklus des tödlichen Ebola-Virus gewähren und bei der Suche nach einer Behandlung helfen.
Die Forscher haben die Struktur des Proteines abgeklärt, das die Hülle oder "Matrix" des Virus bildet. "Dies hilft uns zu verstehen was dieses Virus so gefährlich macht. Ein Medikament, das an diesem Protein angreift, könnte die Virenproduktion hemmen", sagt Catherine Laughlin vom "National Institute of Health (NIH)".
Infiziert das Virus eine Zelle, so vermehrt es sich rasant, es kommt zu hohem Fieber, Schmerz, Organausfall und Blutungen. Die derzeit nicht behandelbare Krankheit ist, sobald sich Symptome entwickelt haben, höchst ansteckend.
Zu klären, wie der vergleichsweise einfache Organismus (das Virus besteht aus nur 7 Genen) eine derart verhängnisvolle Infektion verursachen kann, ist der erste Schritt zu einem Therapieansatz.
NIH Forscher berichteten vor 2 Wochen, daß eines der Gene bewirkt, daß infizierte Zellen Glykoprotein 1 produzieren. Das Glykoprotein 1 zerstört die Zellwände, z.B. der die Blutgefäße umgebenden Zellen, was zu den typischen Blutungen führt.
Das Protein VP40 interagiere mit dem Glykoprotein in den Zellwänden und erzeuge so hunderte neuer Viruspartikel, die sich dann durch die Brüche in der Zellwand weiter verbreiten, meint Winfried Weissenhorn vom "European Molecular Biology Laboratory" in Frankreich, der die atomare Struktur des Proteins analysierte.
Das VP40-Protein sei geformt wie die Schale einer Muschel, erklären die Forscher in der neuesten Ausgabe von EMBO. Wenn ein VP40-Protein an eine Zellwand binde, so öffne sich die "Schale" und gehe mit 6 anderen VP40s Verbindungen ein. Diese Hexamere bilden die Schalen neuer Viren.
"Wir verstehen jetzt, wie andere Ebola-Proteine mit VP40 zusammenwirken um neue Viren zu bilden. Möglicherweise wirft dies auch ein neues Licht darauf, wie andere Viren sich vermehren", erklärt Yoshihiro Kawaoka von der "School of Veterinary Medicine", Wisconsin.
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