News

Zelltransplante bei Schlaganfall

23.08.2000

Die Methode, im Labor gezüchtete neuronale Zellen in das Gehirn von Schlaganfallpatienten zu transplantieren, scheint sicher zu sein und wird von den Patienten gut vertragen, berichtet die neueste Ausgabe von "Neurology". Dies ist die erste Studie über Zelltransplatationen bei Schlaganfall-Patienten und auch das erste Hirnzellen-Transplantat, das im Labor gezüchtet wurde.

"Natürlich muß dazu noch mehr Forschung betrieben werden, aber die Resultate sind jedenfalls vielversprechend", meint Dr. Kondziolka von der Universität Pittsburgh, denn "momentan gibt es keine Möglichkeit, neuronale Schäden Monate nach dem Anfall zu behandeln."

12 Personen, deren Schlaganfall 6 Monate bis 6 Jahre zurücklag und die an schweren Folgen wie Paralyse von Arm oder Bein litten, erhielten Zelltransplantate. In den 6 Monate nach der Transplantation zeigte kein Patienten Komplikationen, die mit dem Transplantat in Verbindung standen.

"Ziel der Studie war, herauszufinden ob diese Zelltransplantationen ins Gehirn möglich und vor allem, ob sie sicher sind. Mit diesen positiven Resultaten, können wir nun umfassendere Studien durchführen, um herauszufinden, ob die Transplantate wirklich helfen, verlorene Fähigkeiten wiederherzustellen", erklärt Kondziolka.

Den Patienten wurden sogenannte LBS-Neuronen in drei Bereiche in und um das geschädigte Gehirnarreal implantiert. Bei 6 der 12 Patienten besserten sich motorische Fähigkeiten wesentlich. PET-scans zeigten bei 6 Patienten eine Verbesserung des Metabolismus im Transplantationsbereich, ein Hinweis darauf, daß die Zellen sich inegriert haben und funktionieren.

"Aufgrund der geringen Patientenzahl können wir keine endgültigen Schlüsse ziehen, aber es gab Anzeichen dafür, daß die Patienten von der Transplatation profitierten", führt Kondziolka aus, wobei er anmerkt, daß die Zeichen der Verbesserung nicht konsistent waren: Einige Patienten hatten nach den 6 Monaten schlechtere Testergebnisse als zum Zeitpunkt der Transplantation, bei anderen blieben die Ergebnisse konstant.

"Die Möglichkeit die Folgen eines Schlaganfalls zu mildern - und dies Jahre nach dem Geschehen - wäre ein bemerkenswerter Fortschritt. Es ist jedoch zu früh, um einschätzen zu können, ob diese Transplantationen Hoffnung für Schlaganfall-Geschädigte bedeutet", erklärt Dr. Zivin in einem begleitendem Editoral.

© medizin.at

 

home

newsroom
allgemein
wissenschaft
hintergrund

links
österreich
international
journale
abstracts

fragen
themenliste

update


medizin.at
editorial
kommentar

kontakt
redaktion
herausgeber
medieninfo

partner

help

 

© treAngeli, 1999.