Oberflächlicher Harnblasenkrebs ist schwer zu therapieren: Partielle Therapie der Blasenschleimhaut ist gegen die an vielen verschiedenen Stellen wachsenden Tumoren nicht effizient. Nun wurde eine neue Therapiemethode entwickelt, die das bösartige Gewebe anreichert und zerstört.
Bei der so genannten photodynamischen Therapie (PDT) wird ein lichtsensibler
Stoff verabreicht, der sich im Tumorgewebe anreichert. Nach einer Bestrahlung mit Licht entfaltet sich in den Tumorzellen eine gewebezerstörende Wirkung. Das bösartige Gewebe eliminiert sich sozusagen von selbst. Prof. Knüchel-Clarke von der Universität Regensburg, Dr. Kriegmair und Dr. Baumgartner von der Universität München wollen die Therapie optimieren, die Wirkmechanismen untersuchen und die neuen Erkenntnisse in klinischen Studien anwenden.
Bei Harnblasenkrebs verspricht als Alternative zur Blasenentfernung nur eine Behandlung der gesamten Blasenschleimhaut eine Chance auf Heilung: Gegenwärtig werden Chemo- oder Immuntherapeutika in die Harnblase eingespült, doch dies ist nebenwirkungsreich und langwierig. Auch mit Hilfe der PDT können solche Blasentumore behandelt werden.
Zunächst wird ein lichtsensibler Stoff verabreicht, der sich im Tumorgewebe anreichert. Mit Hilfe eines Blasenkatheters wird eine spezielle Lichtquelle in die Blase eingeführt, die lichtsensitive Substanz wird aktiviert. Die Energie des lichtempfindlichen Stoffes überträgt sich auf Sauerstoffmoleküle in der Tumorzelle, hochreaktiver Sauerstoff entsteht, der lebensnotwendige Strukturen der Zellen und letztendlich den kompletten Tumor zerstört.
© medizin.at