Die Therapiesteuerung des Diabetes mellitus erfordert häufige Blutzuckerkontrollen, dazu müssen viele Diabetiker mehrfach täglich Blut entnehmen. Ein dauerimplantiertes System zur absolut kontinuierlichen Glukosemessung im Fettgewebe soll nun Besserung für Lebensqualiät und Therapiemanagement bringen.
Die Blutentnahme durch geeignete Stechhilfen und leicht zubedienende Blutzuckermeßgeräte ist zwar einfacher geworden, jedoch sind die Blutzuckerselbstkontrollen weiterhin unangenehm und ergeben nur wenige
Ergebnisse im Tagesverlauf. Für eine optimale Therapiekontrolle bedarf es häufigerer Messungen, die durch den Einsatz von Glukosesensoren ermöglichen ließen. Ein Glukosesensor war daher eines der Ziele von Prof. Pfeiffer.
In dem von ihm gegründeten Institut für Diabetes-Technologie an der Universität Ulm wurde ein Meßgerät für die kontinuierliche Glukosebestimmung im subkutanen Fettgewebe entwickelt. Zwar ist die Glukosekonzentration im subkutanen Fettgewebe nicht identisch mit der derjenigen im Blut; so treten Konzentrationsänderungen nach Mahlzeiten im Fettgewebe mit zeitlicher Verzögerung auf, doch konnte mehrfach gezeigt werden, daß die kontinuierliche Messung im subkutanen Fettgewebe eine sehr gute Orientierung über den Tagesverlauf ergibt.
Auf der Basis dieser Messungen läßt sich die Insulindosierung besser anpassen. Längerfristig wird sich zudem die Möglichkeit ergeben, ein sogenanntes Closed-loop-System zu entwickeln, bei dem über Algorithmen die zu applizierende Insulindosis errechnet und eine Insulinpumpe entsprechend gesteuert werden.
Die Verfügbarkeit kontinuierlich messender Glukosesensoren kann dazu
beitragen, die Diabeteseinstellung zu verbessern und damit dem Eintritt von Spätschäden entgegenwirken.
© medizin.at