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Was Hänschen nicht ... hört

31.08.2000

...hört Hans möglicherweise nie: Frühkindliche Hörstörungen zeitigen lebenslange Konsequenzen. Nicht rechtzeitig erkannt und versorgt, können sie zu nicht mehr behebbaren Spätfolgen führen. Infolge mangelhafter oder fehlender Aufnahme akustischer Reize kann es zu Reifungsverzögerungen der Hörbahn kommen.

Dies hat Funktionsstörungen der Informationsverarbeitung zur Folge, die lebenslange Folgen haben können. Zu diesem Ergebnis gelangen Dr. Walger und Dr. Tibussek von der Universität Köln. Die Ärzte heben die Relevanz der sensiblen Phase der Hörbahnreifung hervor, in der das Gehör äußerst empfindlich für fehlende Reize ist.

Störungen, die in dieser Phase auftreten, können mit Erfolg geheilt oder kompensiert werden, wenn sie innerhalb der sensiblen Phase versorgt werden. Nach Ablauf dieser Phase ist ein deutlich geringerer Rehabilitationserfolg zu erwarten. Im Erwachsenenalter auftretende Hörstörungen zeigen keine Beeinträchtigungen der zentralen Hörbahn durch mangelnden Input, da die Hörbahn ihren vollen Reifegrad erreicht hat.

Bei hörgestörten Kindern waren die neuronalen Weiterleitungszeiten, in Abhängigkeit vom Grad der Hörminderung, signifikant verzögert. Diese Reifungsstörungen waren von der Art der Schwerhörigkeit unabhängig und traten besonders bei frühzeitig entstandenen Hörstörungen auf.

Diese Ergebnisse belegen die Existenz sensibler Phasen in der Hörentwicklung und unterstreichen die Forderungen universeller Hörscreenings aller Neugeborenen auf der Basis objektiver Hörprüfungen, um möglichst frühzeitig geeignete Therapiemaßnahmen einleiten zu können.

© medizin.at

 

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