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Ernährung gegen Wundliegen

01.09.2000

Nicht nur oft chronische Schmerzen und Langeweile qälen bettlägerige Menschen: Insbesondere bei geriatrischen oder immobilen Patienten stellen Dekubitus und Wundheilungsstörungen häufige Komplikationen in der Langzeitpflege dar.

Infolge der Unbeweglichkeit entsteht anhaltender Druck auf Körperregionen wie Steißbein oder Fersen. Dieser Druck bewirkt eine Minderdurchblutung des Gewebes und ein Absterben der Körperzellen: Es kommt zum Druckgeschwür (Dekubitus). Dekubiti treten in großer Zahl im zeitlichen Umfeld der Sterbephase auf, tödliches Wundliegen gehört leider zur Tagesordnung in Pflegeeinrichtungen.

In aktuellen Studien konnte nun ein Zusammenhang zwischen Eiweiß- und Energie-Mangel, die sogenannte Protein-Energie-Malnutrition (PEM) und Dekubitalulcera nachgewiesen werden. In Dauerpflegeeinrichtungen, in denen bis zu 50% eine PEM auftritt, beträgt die Dekubitus-Häufigkeit zwischen 2,4 und 23 Prozent. "Die beste Wundversorgung wird keine Heilung der Dekubiti bringen, wenn nicht die für die Gewebeneubildung notwendigen Baustoffe durch Ernährungstherapie zur Verfügung gestellt werden", sagt Birgit Bahnsen, vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik.

Nach Meinung der Wissenschafter sollte auf einen erhöhten Anteil an Milchprodukten, Fleisch und Gemüse geachtet werden. Der Mehrbedarf an Energie wird, je nach Größe und Schweregrad des Dekubitus, auf 30-90% geschätzt. Da es allerdings oft nicht gelingt, appetitlose Patienten zur ausreichenden Nahrungsaufnahme zu bewegen, ist der erhöhte Eiweißbedarf häufig nicht mit normaler Ernährung zu decken.

© medizin.at

 

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