Ältere Fahrer mit Herzerkrankungen und Personen, die einen Schlaganfall erlitten haben, verursachen mehr Autounfälle als Personen mit anderen oder keinen chronischen Erkrankungen, meint eine Studie, die in der neuesten Ausgabe des "American Journal of Epidemiology" veröffentlicht wurde.
"Für diese Fahrer ist das Risiko, bei einem Unfall verletzt zu werden oder zu sterben höher als bei Jüngeren" sagt Prof. McGwin von der Universität Alabama. Die von ihm geleitete Studie überprüfte 901 Fahrer im Alter von über 65 Jahren -
244 verschuldeten einen Verkehrsunfall und 182 wurden schuldlos in einen Unfall verwickelt.
Fahrer, die einen Schlaganfall gehabt hatten, verursachten doppelt so häufig Unfälle: " Diese Fahrer neigen besonders zu unsicherem Fahren, da sie nicht nur mit normalen Alterserscheinungen sondern auch mit neurologischen Beeinträchtigungen aufgrund des Schlaganfalls kämpfen," erklärt McGwin. Bei älteren Frauen, die an Arthritis leiden, war das Unfallrisiko immerhin um 20% erhöht. McGwin zufolge könnte dies auf muskuläre Probleme zurückzuführen sein, die zu eingeschränkter Beweglichkeit und längerer Reaktionszeit führen.
Auch bestimmte Medikamente wurden mit vermehrten Unfällen asoziiert: Fahrer, die nichtsteroidale Antiphlogistika (zB. Aspirin) genommen hatten, verursachten um 70% mehr Unfälle, als Personen, die keine solchen Medikament einnahmen. "Es ist möglich, daß diese Fahrer undiagnostizierte Arthritis oder muskuläre Einschränkungen haben," meint McGwinn und nennt auch positive Effekte von Medikamenten: "Kalziumantagonisten allerdings reduzierten das Unfallrisiko um 60%."
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