Eine Untersuchung zum Transfusionsbedarf bei urologischen Eingriffen führt zu Kritik an vermeidbaren Anforderungen von Blutkonserven: Dies führe zu Versorgungsengpässen - daher seie die Kenntnis des zu erwartenden Blutverlustes angebracht. Um hierbei Unklarheiten zu minimieren, werden Empfehlungslisten gefordert.
Die Praxis, unnötig viele Blutkonserven anzufordern, führt zu Versorgungsengpässen und vermeidbaren Kosten, so Dr. de Iñiguez von der Universität Köln. Bei zwei Dritteln der urologischen Eingriffe ist die Bereitstellung von Blutkonserven nicht notwendig, um bei den übrigen Fällen vermehrt auf Eigenblutspenden zurückgreifen zu können, ist die Kenntnis des zu erwartenden Blutverlusts notwendig.
Gerade bei urologischen Operationen bereitet die Bestimmung des Blutverlusts Schwierigkeiten, nach Dr. de Iñiguez´s ist daher eine Empfehlungsliste für die Anforderung von Blutkonserven sinnvoll. Iinfektiöse und immunologische Risiken einer Fremdblutübertragung sprechen für die Eigenblutspende. Diese Möglichkeit ist abhängig vom Gesundheitszustand des Patienten und von der Blutmenge, die ihm entnommen werden kann und ob während der Operation Blut aufgefangen und dem Patienten zurückgegeben werden kann.
In der Urologie kann der Blutverlust während einer Operation wegen der
Verwendung großer Mengen Spülflüssigkeit nur schwer bestimmt werden, dies gilt besonders für Operationen, die durch die Harnröhre hindurch vorgenommen werden. Die bereitgestellte Menge Blutkonserven stimmt in 80% der Fälle nicht
mit der benötigten Menge überein.
Der Blutverlust liegt im Einzelfall um 50-100% niedriger als erwartet. Ein Großteil der bereitgehaltenen Blutkonserven wird nicht benötigt. Obwohl dies bekannt ist, werden in der Praxis unnötig viele Blutkonserven angefordert. Deshalb sollten in
der operativen Urologie Empfehlungslisten für die Anforderung von
Blutkonserven erstellt und zu Rate gezogen werden, sagt Dr. de Iñiguez
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