Die Wirksamkeit eines Leukotrien-Antagonisten wird durch zwei Gene beeinflusst, sagen Forscher auf dem "10th European Respiratory Society Annual Congress" in Florenz. Die Daten lassen hoffen, daß Genanalysen genutzt werden könnten, um die Reaktion eines Patienten auf ein Medikament vorherzusagen.
Die DNA von 150 Asthma-Patienten wurde nach einer 12-wöchigen Behandlung
mit zwei verschiedenen Asthmamedikamenten (ein Glukokortikoid und ein
Leukotrien-Antagonist) analysiert. Beide Medikamente hemmen auf unterschiedlichem Wege die Produktion von Leukotrienen. Leukotriene
beeinflussen die Verengung der Bronchien, die zu Atemnot führt.
Zwei Gene (das 5-Lipoxygenase Gen (ALOX5) und das LTC4 Synthase Gen), die die Erbinformation für Enzyme der Leukotriensynthese enthalten, wurden auf
Unterschiede in der Gensequenz (Polymorphismen) untersucht. Das Auftreten von Polymorphismen wurde mit der Wirksamkeit der Präparate in Beziehung gesetzt.
Ein Drittel der mit dem Leukotrien-Antagonisten behandelten Patienten reagierte nicht oder mit einer Verschlechterung des Asthmas auf die Therapie. Die genetische Analyse zeigte, daß die Hälfte dieser Patienten eine bestimmte Variante des ALOX5 oder des LTC4-Synthase Gens besitzen. Unterschiede in anderen Genen könnten für das Nicht-Ansprechen der anderen Hälfte dieser Patientengruppe verantwortlich sein.
Die Forscher hoffen, daß es in 3-5 Jahren möglich sein wird, die Reaktion eines Patienten auf ein Arzneimittel vohersagen und so Medikamente individueller verschreiben zu können. Die Patienten sollen so gezielter eine wirksame Behandlung bei geringerem Risiko von Nebenwirkungen erhalten.
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