Die ersten Lebensjahre sind für die Entstehung eines Typ 1 Diabetes ausschlaggebend: Schon in dieser Phase kommt es bei Personen, die später an Typ 1 Diabetes erkranken werden, zu Störungen im Immunsystem.
Im Blut der Betroffenen lassen sich im Alter von 9-24 Monaten Antikörper gegen
Inselzellbestandteile der Bauchspeicheldrüse nachweisen: Dies zeigt die BABYDIAB-Studie des deutschen Bundesforschungsministeriums, die Störungen des Immunsystems und die Entstehung von Diabetes von Geburt an analysiert.
Vor allem bei Kindern mit bestimmten Vererbungsmerkmalen im Bereich der
"Transplantationsantigene" (HLA-Moleküle) treten früh Antikörper gegen
Inselzellbestandteile der Bauchspeicheldrüse auf. Diese Antikörper ermöglichen es nun, die "Anlage" zum Typ 1 Diabetes Jahre schon lange vor Ausbruch der Krankheit festzustellen.
Die Studie zeigt erstmals, daß praktisch alle Kinder, die im Alter von 2 Jahren mehrere dieser Antikörper aufweisen, vor dem 10. Lebensjahr an Diabetes erkranken. Damit steht ein diagnostischer Test zur Verfügung, um das Diabetesrisiko abschätzen und eine Diabetes-Entwicklung frühzeitig erkennen zu können. Die Ergebnisse eröffnen auch Möglichkeiten für Präventions- und
Behandlungsansätze: So wird versucht, eine Impfung für das früheste Kindesalter zu entwickeln, um Diabetes zu verhindern.
In der Erforschung der Ursachen und des Krankheitsverlaufes des Typ 1 Diabetes herrscht noch weitgehend Unklarheit. Umweltfaktoren oder Infektionen werden als Ursachen vermutet. Bei einer ersten Auswertung der Variablen "Impfungen und Stillhäufigkeit/Dauer" zeigte sich bisher kein Zusammenhang zur Entstehung von Autoimmunität durch diese beiden Faktoren.
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