Der Verdacht, daß Tamoxifen, das in der Therapie von Brustkrebs mit Erfolg eingesetzt wird, das Risiko an Gebärmutterkrebs zu erkranken erhöht wurde nun bestätigt, berichtet eine Studie, die in der aktuellen Ausgabe von "The Lancet" veröffentlicht wurde.
309 Frauen, die nach einer Brustkrebserkrankung auch Gebärmutterkrebs entwickelten und 860 Frauen, die nach einer Brustkrebserkrankung keinen Gebärmutterkrebs entwicklet hatten wurden von Liesbeth Bergman, vom "The Netherlands Cancer Institute" in Amsterdam, untersucht. Tamoxifen war bei 36% der Frauen mit Gebärmutterkrebs und 25,5% der Frauen ohne Gebärmutterkrebs verwendet worden.
Nach einer Tamoxifeneinnahme von 2-5 Jahren steigt das Gebärmutterkrebs-Risiko auf das Doppelte, nach einer Einnahme von mehr als 5 Jahren sogar auf das 7fache im Vergleich zu Frauen, die kein Tamoxifen erhalten hattten. Die 3-Jahres-Überlebensrate war bei Langzeitanwenderinnen deutlich geringer als bei Frauen die kein Tamoxifen benutzt hatten. (76% bei mehr als 5 Jahren, 85% bei 2-5 Jahren, 94% ohne Tamoxifen)
Tamoxifen sei ein erwiesenermaßen wichtiges Medikament in der Therapie metastasierender Mammakarzinome, jedoch sollten Ärzte künftig die Risiko-Nutzen-Abschätzung im Auge behalten meint Karen Gelmon von der "British Columbia Cancer Agency" in Vancouver, Kanada, in einem Begleitartikel.
© medizin.at