Für Venen-Patienten, deren Unterschenkelgeschwür mit keiner herkömmlichen Therapie beizukommen ist, gibt es neue Hoffnung: Studien der Ruhr-Universität Bochum verweisen auf den Erfolg von Prostaglandin E1.
Venenerkrankungen sind zur Volkskrankheit geworden: Durch Krampfadern oder eine Beinvenenthrombose kommt es zu einem Defekt der Venenklappen, die den Rückfluß venösen Blutes vom Bein zum Herzen unterstützen. Folgen sind Wasseransammlungen in den Unterschenkeln und dunkle oder weißlich-harte Hautveränderungen an den Innenknöcheln. Die Heilungsbereitschaft der Haut ist wegen der gestörten Durchblutung gering. Schon bei leichten Verletzungen wie Stoßen oder Kratzen kann ein schlecht heilendes Unterschenkelgeschwür entstehen.
Therapiemöglichkeiten sind die Verbesserung des Blutflusses durch Verbände, Kompressionsstrümpfe, Verödung oder Operation der Krampfadern. Die örtliche Wundbehandlung des Geschwürs kann nur unterstützend wirken, da sie nicht die Ursachen beseitigt. Hier kommen desinfizierende Bäder, Wundauflagen und Salben in Frage.
Wenn nichts anderes hilft, können die offenen Stellen mit einer Hauttransplantation verschlossen werden. Hierbei verbessert und beschleunigt sich die Einheilung durch Prostaglandin E1, einem durchblutungsfördernden Medikament, das seit 15 Jahren erfolgreich und bei der arteriellen Verschlusskrankheit eingesetzt wird. Durch die Gabe des Medikaments heilt die Geschwüre schneller ab, der Krankenhausaufenthalt verkürzt sich.
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