Unerträgliche Regelschmerzen, chronische Unterleibsschmerzen, zyklusabhängige Schmerzen beim Stuhlgang, Schmerzen beim Verkehr, Kinderlosigkeit - hinter solch "unspezifischen" Symptomen verbirgt sich oft das rätselhafteste "Frauenleiden" unserer Zeit: Endometriose.
Bei Endometriose kommt es zur Ansiedlung veränderten Gebärmutterschleimhautgewebes außerhalb der Gebärmutter. Dieses Endometriosegewebe siedelt sich auf Organen an (Gebärmutter, Bauchfell, Eierstöcke, Eileiter, Blase, Darm). Da das Gewebe auf hormonelle Veränderungen während des Menstruationszyklus anspricht, kann es zu Mikroblutungen, Entzündungen und Vernarbungen im Bauchraum kommen.
Beim FIGO-Weltkongreß wurden Behandlungsstrategien diskutiert: Es ging um die Bedeutung der Laparoskopie für Diagnose und operative Entfernung, die als "Goldstandard" angesehen wird. Auch die Behandlung mit GnRH-Analoga wurde besprochen. GnRH (Gonadotropin Releasing Hormon) ist an der Steuerung des Zyklus beteiligt. Analoga besetzen die Rezeptoren effektiver und unterdrücken so die Produktion von Hormonen, das Endometriosegewebe wird "stillgelegt". Die Behandlung hat jedoch, den Beschwerden der Wechseljahre ähnliche, Nebenwirkungen.
Priv. Doz. Ebert vom Universitätsklinikum Benjamin Franklin betont, daß die Forschung investiert werden müsse. Über die langfristige Effektivität der aktuellen Behandlungsmethoden gebe es zu wenige Studien. Gerade deshalb sollten Patientinnen bereit sein, an Studien teilzunehmen: Nur in kontrollierten Studien könne den Frauen die derzeit optimale Endometriosebehandlung angeboten werden, meint Ebert
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