Nicht nur bei Anzahl, auch bei der Überlebensrate der Pankreastransplantation zeigt sich: Tendenz steigend! Anlässlich des 18. Int. Kongresses der Transplantationsgesellschaft IPTR wurde eine Zwischenbilanz gezogen: Mehr als 14.000 Transplantationen wurden der IPTR bislang gemeldet, davon 10.000 allein in den USA. In der Letzten Dekade verbesserte sich die 1-Jahres Überlebensrate von 50 auf 69%.
Dr. David E. R. Sutherland, Universität Minnesota berichtete, die Daten der
Transplantdatenbank der Universität Minnesota zeigten, dass die Erfolgsrate
der Pankreastransplantationen gestiegen sei, gepaart mit einer niedrigeren
Komplikationsrate. Sowohl die technischen als auch immunologischen Zwischenfälle sind markant gesunken und die Sterblichkeit zeigte ein Abnehmen von 5%.
Trend zu enteralen Drainage
Der Bericht von Dr. Sutherland betonte, dass auch die diabetischen Sekundärkomplikationen wie Nephropathie, Neuropathie, Mikrovaskulopathie abnahmen und die Langlebigkeit zunahm. Seit dem Jahre 1994 kann man bei über 50% der Operationen einen Wechsel von Blasen- zur enteralen Drainage beobachten.
Die entereale Drainage ist eine physiologischere Massnahme und reduziert die mit exokriner Blasensekretion assoziierte Spätmorbiditiät, verursacht durch Azidose ( durch fixierten Bikarbonatverlust), Blutungen aus Duodenum- und Blasenerosionen oder Sepsis im Harntrakt. Sutherland: „Durch die konstante Messung von Urinamylase, einem Parameter für die Abstossungsreaktion, konnten ebenfalls um 10% bessere Resultate erzeilt werden.“
Chirurgische Komplikationen
Die Drainage der exokrinen Sekretion von transplantiertem Pankreas war immer
zu einem großen Teil für Komplikationen und eine hohe Morbidität verantwortlich. Diese chirurgischen Komplikationen führten häufig zu einem Verlust des Transplantats oder dem Tod. Mit der Wiedereinführung der Totaltransplantation 1984 durch Dr. Starzl wurde die Duodenoenterostomie möglich.
Im Gegensatz zur Op-Methode von Lillehei (Verwendung einer grossen Dudodenumschleife) benutzte Starzl die „duodenal bubble“ Technik – eine rationellere Technik mit Drainage über die Blase. Durch die oben erwähnten Spätkomplikationen wurde die Methode reevaluiert. Die Gruppe der Wissenschaftler der Universität von Pittsburgh untersuchte die Daten von 243 transplantierten Patienten im Zeitraum von 1994 bis 2000.
Enterale Drainage insgesamt überlegen
Die 1 Jahres Überlebensrate betrug bei Patienten mit enteraler Drainage 85% im Gegensatz zu 75% bei über die Blase drainierten Personen. Die Komplikationsraten für enterale Drainage betrug 26%, bei Blasendrainage 41%. Relaparotomie war bei enteral drainierten Patienten in 16% notwendig, in 24% bei der anderen Gruppe. Diese Daten erhärten die Empfehlung, bei Pankreastransplantation die enterale Drainage zu favorisieren.
Langzeitergebnisse bei Pankreastransplantation: Dr. W. O. Bechstein von der Humboldr Universität in Berlin berichtete mittels Literaturarbeit über die Vorteile der Pankreastransplantation in der Prävention von Sekundärkomplikationen von Diabetes mellitus (DM). Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Vorteil durch Pankreastransplantation die Risiken weit übertrifft und signifikant
lebensverlängernd wirkt.
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