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Elektronenmikroskop: Mit offenem Blick

27.09.2000

Das Elektronenmikroskop, bereits 1938 durch Ernst und Helmut Ruska sowie Bodo von Borries in die Virologie eingeführt, dient nicht nur als Forschungsinstrument zur Untersuchung neuer Viren und ihrer Wechselwirkungen mit der Wirtszelle, sondern wird auch für die Virusschnelldiagnostik genutzt.

Im Robert Koch-Institut verglich Stefan Biel die Möglichkeiten der Elektronenmikroskopie und der modernen Virusnachweisverfahren am Beispiel von Polyomavirus-Infektionen bei organtransplantierten Patienten (die wegen der medikamentösen Unterdrückung ihres Immunsystems anfälliger für Infektionen sind). Entscheidende Vorteile der elektronenmikroskopischen Diagnostik sind der "offene Blick" - Doppelinfektionen auch solche, die der Arzt vielleicht nicht bedacht hat, werden erkannt - und die Schnelligkeit der Methode.

Nachteilig ist die relativ geringe Empfindlichkeit, notwendig sind Viruskonzentrationen von zehn Millionen Teilchen pro Milliliter (die jedoch bei vielen akuten Infektionen gegeben sind). Die aktuellen Indikationen für den Einsatz der elektronenmikroskopischen Erregerdiagnostik haben die RKI-Wissenschaftler 1999 im Journal of Clinical Virology veröffentlicht.

Zusammen mit Gelderblom hat Biel die bis Qualitätssicherung international erweitert. Gegenwärtig nehmen weltweit 89 Laboratorien an den Ringversuchen teil, darunter renomierte Institute wie das Pasteur-Institut in Paris oder die Centers for Disease Control in Atlanta.

© medizin.at

 

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