Immer mehr Menschen haben heute die Chance, nicht nur alt, sondern sogar sehr alt zu werden. Werden Hundertjährige nach den Ursachen für ihr hohes Alter gefragt, nennen sie selbst fast immer gesunde Ernährung und viel Bewegung.
Der aktive gesunde Senior unterscheidet sich hinsichtlich des Nährstoffbedarfes nur unwesentlich von jüngeren Menschen. Aber der Energiebedarf nimmt ab dem 40. Lebensjahr kontinuierlich ab, während der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen im Alter gleich oder sogar teilweise erhöht ist. Der Energiebedarf sinkt zwischen dem 33. und 55. Lebensjahr um etwa 10%, zwischen dem 55. und 75. Lebensjahr um etwa 15% und jenseits des 75. Lebensjahres noch mal um 10%.
Hochbetagte weisen häufig einen Mangel an Vitamin C, Vitamin D, Zink und Calcium auf. Altersveränderungen im Verdauungstrakt können Resorption und
Bioverfügbarkeit von Nährstoffen (Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Vitamine und Mineralstoffe) beeinflussen. Um Nährstoffdefiziten bei verringerter Energieaufnahme vorzubeugen und eine gesunderhaltende Ernährung zu gewährleisten, sollten Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte bevorzugt werden.
Mehr Obst, Gemüse, Kartoffeln, Vollkornprodukte, fettarme Milch und Milchprodukte und Hülsenfrüchte sowie mehr Bewegung in der frischen Luft, fordern die Experten des Deutschen Instituts für Ernährungsmedizin und Diätetik. Der Mangel an Vitamin D und Calcium ist beispielsweise für den im Alter spröde und anfällig für Brüche werdenden Knochen verantwortlich. Jährlich ereignen sich 70.000 Schenkelhalsfrakturen bei Personen im höheren Lebensalter.
Nachteilig für die Gesundheit wirkt sich das im Alter nachlassende Durstgefühl aus. Alte Menschen trinken viel zu wenig. Oft sind es nur rund 1000 Milliliter. Das hat negative Konsequenzen für die Kreislaufversorgung, der Flüssigkeitsmangel ist ungünstig für Herz-, Hirn- und Nierenfunktion, es kann sogar zu Verwirrungszuständen führen.
Es hilft, bei mangelndem Durstempfinden, sich mit einem Trinkplan oder durch das Hinstellen von Getränken an das Trinken zu erinnern. Empfohlen werden täglich mindestens 2 Liter Flüssigkeit zusätzlich zur festen Nahrung – am besten in Form von leicht gesüßten Kräuter- oder Früchtetees oder mineralstoffreiches Mineralwasser. Bei Appetitlosigkeit, die oft mit verringertem Geschmacks- und
Geruchsempfinden einhergeht, sollte die Nahrung ansprechend und abwechslungsreich zubereitet werden.
Es ist günstig, die Speisen mit Kräutern und Gewürzen besonders schmackhaft zuzubereiten. Ziel aller Ernährungs- und Bewegungsmaßnahmen im Alter sind Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßig Bewegung hält Herz und Kreislauf in Schwung und stabilisiert
Nerven- und Immunsystem.
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