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Endlich Durchbruch bei der Chemo-Therapie aggressiver Lymphome

29.09.2000

Auf der "Lymphoma 2000: First International Symposium on Biology and Treatment of Aggressive Lymphomas" berichtete Prof. Pfreundschuh erstmals über Ergebnisse einer Therapiestudie, die bei 1700 Patienten mit aggressiven Lymphomen von September 1994 bis Juni 2000 durchgeführt wurde.

Die Zwischenauswertung von knapp 1000 Patienten, die jetzt vorgestellt wurde, ergab, daß neu entwickelte Therapiekonzepte die Heilungsrate von Patienten mit aggressiven Lymphomen gegenüber der bisherigen Standard-Chemotherapie signifikant verbessern. Insbesondere bei Patienten über 60 Jahre konnte die Rate kompletter Remissionen (Verschwinden der Lymphome) um fast 20% verbessert werden, bei Patienten mit ungünstigen Krankheitsfaktoren sogar um fast 30%, d.h. von 40% auf fast 70%.

Die Ergebnisse wurden als eine Sensation gewertet, da auf dem Gebiet der aggressiven Lymphome seit 25 Jahren kein therapeutischer Fortschritt erzielt werden konnte. Möglich geworden sind die verbesserten Therapieergebnisse durch den Einsatz von G-CSF (Granulozyten-Kolonien-stimulierender Faktor), eines gentechnologisch hergestellten Stimulators der Blutbildung, der eine Verkürzung der Therapieintervalle der Chemotherapie von 3 auf 2 Wochen erlaubt.

"Was uns am meisten überrascht hat, war die Beobachtung, daß durch den Einsatz des Wachstumsfaktors die Nebenwirkungen der 2-wöchigen Chemotherapie im Vergleich zur bisherigen 3-wöchigen Therapie deutlich geringer waren", erklärte Pfreundschuh. Prof. Fisher (Chicago), Leiter der Intergroup-Studie gratulierte zu dem Durchbruch, "an dem wir seit vielen Jahren vergeblich gearbeitet haben und den wir fast schon für nicht mehr möglich gehalten haben".

Prof. Linch, Leiter der British National Lymphom Investigation, kommentiert: "20 Jahre lang mußten wir von Lymphkongressen die Message mit nach Hause nehmen, es war interessant, aber es gibt nichts entscheidend Neues. Jetzt kehre ich aus Saarbrücken zurück mit einem lange erhofften Durchbruch. Es ist fast schon unglaublich: Eine signifikante Verbesserung der Therapieergebnisse mit einer neuartigen Therapie, die sogar noch weniger Nebenwirkungen als die bisherige Standardtherapie macht."

© medizin.at

 

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