Wie ernst man es in Europa mit der KHK-Sekundär-Prävention (KHK = koronare Herz-Krankheiten) nimmt, hat die EUOPASPIRE-Studie kürzlich innerhalb von fünf Jahren überprüft. Es zeigt sich zwar eine bessere Versorgung durch lebensverlängernde Medikamente, düster sieht es jedoch bei Allgemeinmaßnahmen aus, was gesunde Lebensweise und Ernährung betrifft.
80% der 5500 interviewten Patienten aus 15 europäischen Ländern waren übergewichtig, jeder Dritte hatte einen BMI (Body-Mass-Index berechnet sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körperlänge in Metern zum Quadrat, Normalgewicht: 19 – 25) über 30. 60% der Patienten scheuten die Bewegung und 20% rauchten weiter.
Europaweit zeigte sich hier im Laufe von fünf Jahren keinerlei Besserung, Übergewicht hat im Gegenteil deutlich zugenommen. "Da überrascht es uns Ernährungsapostel nicht, wenn die Grundkrankheiten trotz erhöhtem Pillenkonsum unkontrolliert bleiben," so Klaudia Hörist vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik. Der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Hypertonie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Arthrose ist nachgewiesen.
Obwohl Patienten mit Koronaren-Herz-Krankheiten und Infarkt-Patienten immer mehr Medikamente schlucken, sinkt das Rückfallrisiko nicht. Viele rauchen weiter, der Blutdruck bleibt oft unkontrolliert, jeder Dritte weist massives Übergewicht auf.
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