Fibrinogen, ein Gerinnungsfaktor könnte der fehlende Zusammenhang zwischen Risikofaktoren wie Rauchen und hohem Cholesterinspiegel und Herzerkrankungen sein. Dies ist die Aussage einer Studie, die in der neuesten Ausgabe von "Circulation" veröffentlicht wurde.
Fibrinogen spielt eine zentrale Rolle in der Blutgerinnung und damit in der Bildung von Blutgerinnseln. Viele Faktoren wie etwa Rauchen können die Fibrinogenspiegel ansteigen lassen. Die Werte steigen auch mit vorrückendem Alter, Gewicht, körperlicher Untätigkeit und Diabetes. Auch erhöhte Cholesterinwerte werden mit hohen Fibrinogenwerten assoziiert.
Personen mit den höchsten Fibrinogenwerten zeigten ein höheres Risiko für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt als Personen mit niedrigeren Werten. Die Forscher verwendeten einen neu entwickelten Test - FIF (Functional Intact Fibrinogen) - um die Fibrinogenwerte von 2.632 Personen zu überprüfen. Die Werte wurden auch mit der älteren Methode nach Clauss überprüft.
"Wir fanden nicht nur erhöhte Fibrinogenwerte bei Personen mit Herzerkrankungen, es scheint auch ein Mechanismus zu sein, über den Risikofaktoren Herzerkrankungen verursachen," sagt Dr Tofler, einer der Autoren der Studie. "Die Studie ergibt nicht notwendigerweise, daß Fibrinogen routinemäßig überprüft werden sollte, weist aber darauf hin, daß die Messung des Fibrinogens nützliche Informationen für die Risikoeinschätzung liefert," meint Tofler.
"Wenn ich unsicher bin, welche Therapie ein Patient benötigt - ob z.B. ein cholesterinsenkendes Medikament gegeben werden sollte - würde ich bei einem erhöhten Fibrinogenwert zu einer agressiveren Therapie neigen, während mich ein niedrigerer oder normaler Wert beruhigen würde."
Tofler hebt auch hervor, daß die Gefahren durch hohe Fibrinogenwerte mittels Nichtrauchens, Abnehmens und durch körperliche Aktivität in vielen Fällen verringert werden können und Cholesterin durch Diät und/oder Medikamente
gesenkt werden kann.
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