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Tiefkühlgemüse ist kein Eisbeutel

04.10.2000

Der gute alte Eisbeutel dürfte Vorbild für eine eher gefährliche Art einer Thermotherapie sein: Doch Tiefkühlgemüse ist zur Versorgung von Entzündungen nur beschränkt geeignet...Oder: Die etwas andere Art, sich schwere Erfrierungen zuzufügen...

Der Griff nach dem Beutel Tiefkühlgemüse zur Linderung von Quetschungen oder Entzündungen kann mit Frostbeulen enden. Das "British Journal of Sports Medicine" stellt eine Fallstudie vor, die zeigt, daß diese Art der Heimbehandlung mit Vorsicht angewendet werden sollte. Die Autoren beschreiben eine junge Turnlehrerin, die einen in ein Tuch gewickelten Beutel Tiefkühlgemüse benutzte, um die Schmerzen in ihrem rechten Fuß zu lindern. Zu diesem Zweck wählte sie eine "Anwendungsdauer" des Gemüses von mindestens 40 Minuten.

Die Schmerzen verschwanden tatsächlich - am nächsten Tag jedoch war der Fuß entfärbt, schmerzte und die Patientin hatte das Gefühl in einigen Zehen verloren. Es wurden Erfrierungen diagnostiziert, die eine chirurgische Behandlung nötig machten, eine dauerhafte Schädigung der Nerven zweier Zehen blieb bestehen.

Die Autoren erklären, daß extreme Kälte die Haut betäubt und es erschwert, eventuell auftretende Schädigungen zu bemerken. In diesem Fallbeispiel fror die Eispackung tieferliegendes Gewebe ein und unterbrach den Blutfluß. Die Autoren schließen den Einsatz solcher Hilfsmittel zwar nicht vollständig aus, warnen jedoch davor, solche Hilfsmittel über längere Zeit anzuwenden.

© medizin.at

 

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