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Blind: Am Lichtschein orientieren

06.10.2000

Die Mehrzahl der als blind definierten Menschen nimmt zumindest Lichtscheine wahr, verfügt somit über visuelle Wahrnehmungen, die hinsichtlich der alltäglichen Lebensgestaltung durchaus genutzt werden können. Ein neues europäisches Projekt ermittelt den status quo von Forschung und Diagnostik der "Low Vision".

"Low Vision" - niedriges Sehvermögen - mit dieser Diagnose leben Menschen, die als hochgradig sehbehindert oder sogar blind gelten. Erstmals versucht jetzt ein europäisches Projekt, den Standard der Diagnostik und Förderung bei "Low Vision" in den einzelnen europäischen Ländern zu ermitteln. Das Projekt wird geleitet von Prof. Walthes, Universität Dortmund.

Diagnose und Förderung des verbliebenen Sehvermögens in der Kindheit ist ein junges Forschungsfeld, dabei ist gerade die Frühförderung wichtig, denn je früher verbliebene visuelle Wahrnehmungsmöglichkeiten angeregt und unterstützt werden, desto größer ist die Chance einer multisensorischen cortikalen Koordinationsleistung.

Ein besonderes Problem besteht in der Diagnose des verbliebenen Sehvermögens. Objektive Verfahren geben zu wenig Aufschluss über das funktional zu nutzende Sehvermögen, subjektive Verfahren bedürfen der Mithilfe der Betroffenen, was bei Säuglingen, Kleinkindern und nicht sprechenden Kindern oftmals nicht möglich ist. Daher existieren bisher keine verläßlichen Daten über die Zahl der betroffenen Kinder.

Epidemiologische Untersuchungen zeigen, daß z.B. bei Kindern mit geistiger Behinderung in 30% der Fälle auch eine Sehschädigung festzustellen ist, bei Kindern mit cerebral bedingten Schädigungen liegt die Zahl wesentlich höher. Man muß davon ausgehen, daß bisher nur ein kleiner Teil der betroffenen Kindern Zugang zu einer Low-Vision Diagnostik und Förderung hat.

© medizin.at

 

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