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Ballaststoffe senken den Cholesterinspiegel

12.10.2000

Ballaststoffe alleine genügen noch nicht, jedoch als Teil einer diätetischen Therapie mit niedrigem Gehalt an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin können wasserlösliche Ballaststoffe das Risiko von Herzerkrankungen senken. Damit bestätigt das Deutsche Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik die Aussage der amerikanischen Food and Drug Administration.

Ballaststoffe senken den Cholesterinspiegel, da sie den Kreislauf der cholesterinreichen Gallensäuren unterbrechen und so Cholesterin mit dem Stuhlgang ausgeschieden wird. Um neue Gallensäuren bilden zu können, muß der Körper wiederum Cholesterin aus dem Blut heranziehen, dadurch sinkt der Cholesterinspiegel weiter. Bei wasserlöslichen Ballaststoffen sei dieser Prozess besonders ausgeprägt, erklärt der Sprecher des deutschen Instituts, Sven-David Müller.

Daß wasserlösliche Ballaststoffe eine deutliche Abnahme der Gesamt- und LDL-Cholesterinkonzentration im Blut hervorrufen, ist mittlerweile durch mehr als 30 Studien belegt - die Senkung des Gesamtcholesterins beträgt bis zu 15%. Somit wird durch eine Menge von nur 10 Gramm eine Senkung des Gesamtcholesterinspiegels von 260 mg/dl auf 220 mg/dl erreicht. Insbesonders bei erhöhten Blutfettwerten wird dieser Effekt deutlich:

In einer Studie wurden 26 Männer mit milder bis moderater Hypercholesterinämie untersucht. Das Ergebnis zeigte eine durchschnittliche Senkung des Gesamtcholesterinsgehaltes um 14,8% und der LDL-Konzentration um 20,2%. Demnach könnte ein deutliches erhöhtes LDL von 200 mg durch die Einnahme von wasserlöslichen Ballaststoffen auf Normalwerte reduziert werden.

Doch offensichtlich ballaststoffreiche Nahrungsmittel irgendwann irgendwie zu sich zu nehmen, ist sicherlich der falsche Weg: Nur wenn die wasserlöslichen Ballaststoffe täglich zu den Mahlzeiten aufgenommen werden, steht eine nachhaltige cholesterinsenkende Wirkung zu erwarten; dann nämlich, wenn auch die Produktion der Gallensäure durch die Verdauungsarbeit in Gang kommt.

Allgemein ist der Anteil der Ballaststoffe in der Ernährung deutlich zurückgegangen. Betrug die Aufnahme früher noch 100 Gramm pro Tag, so sind es heute 20 bis 24 Gramm täglich. Empfohlen wird eine tägliche Zufuhr von mindestens 30 Gramm. Die Menge an konventionellen Nahrungsmitteln zu diesem Anteil wäre allerdings hoch und damit kaum alltagsgerecht. Bei Plantago ovata Samenschalen ("Flohsamen") hingegen, die 85% wasserlösliche Ballaststoffe enthalten (Haferkleie enthält nur 12%), ist die benötigte tägliche Menge mit nur 10 Gramm vergleichsweise niedrig, kommentiert Müller.

© medizin.at

 

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