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Bericht: Strategien gegen Psychoterror am Arbeitsplatz

13.10.2000

Es beginnt harmlos: Der hübsche Bleistiftspitzer ist weg. Doch dann bleibt das Telephon stumm, der Informationsfluß versiegt. Die Kantine wird zur Gerüchteküche. Eine dicke Suppe braut sich zusammen, an der nicht nur sensible Menschen fast ersticken. Was tun gegen mobbing?

Die einen versuchen, die Kränkungen zu übersehen, andere suchen offene Konfrontation oder innere Emigration - letzten Endes sehen viele nur mehr die Kündigung als Ausweg. Doch eine Lösung ist dies manchmal auch nicht - Gerüchte wandern oft schneller, als ein neuer Arbeitsplatz gefunden ist.

Jobangst macht noch kränker
Daß aufgestaute Aggressionen und das ewige "Verdauen" von Ausgrenzung und Bosheit einen schlich "krank machen können", weiß nicht nur der Volksmund: Verspannungen, Schlafstörungen und Depressionen sind Folgen, die sich in extremen Fällen mit dauernder Arbeitsunfähigkeit in der Statistik niederschlagen. Doch der Arbeitsmarkt verzeiht keine Schwäche - wer sich häufig in Krankenstände flüchtet, findet sich schnell am Arbeitsamt wieder. Angst um den Job verschlimmert also das mobbing der lieben Kollegen noch weiter.

Hilfe von Chef?
Wer Hilfe bei der Unternehmensleitung sucht, hat zwar den Gesetzgeber auf seiner Seite, doch firmenintern kann das kontraproduktiv wirken: Wer die Gründe und Träger des mobbing nicht kennt, wendet sich dabei möglicherweise an die Falschen. Gegendruck provoziert natürlich auch weitere mobbing-Aktionen. Eine ausweglose Situation?

Feind oder Freund?
Erst einmal Aussprache und Rat suchen: Möglichst vertraute und unternehmensferne Menschen können helfen, Abstand und richtige Einschätzung zu finden. Denn Stress am Arbeitsplatz und damit verbundene Streitigkeiten sind noch kein systematisches Fertigmachen. Nicht nur, wer außerdem sofort die Schuld bei sich sucht, sollte dann versuchen, innerhalb der Firma das Terrain zu sondieren: Es gilt, Sympatisanten ausfindig zu machen und die Betreiber des mobbing zu identifizieren. Erst dann kann versucht werden, ein Arrangement mit den Kollegen zu finden.

Professionelle Hilfe suchen
Eine Möglichkeit, in besonders verfahrenen Fällen doch noch zu einer Lösung zu finden, sind externe Mediatoren: Fachlich qualifizierte Hilfe durch Arbeitspsychologen wirkt in vielen Fällen gegen den Psychodruck. Selbsthilfegruppen führen überdies zu einer externen Solidarität der Betroffen. Schließlich wird auch Suche nach neuen Arbeitsplätzen angeboten und entlastet die ohnehin verquere Situation.

© medizin.at

 

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