Hoffnung für Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs: Ein Krebsmedikament unter dem Handelsnamen Herceptin wurde kürzlich zugelassen. Wissenschafter der Berliner Charité evaluierten nun einen Test zur Bestimmung der jeweiligen Patienteneignung.
Herceptin wirkt durch Blockade der Aufnahme von Wachstumsfaktoren durch den Her2-Rezeptor (Humaner epidermaler Wachstumsfaktoren-Rezeptor) auf der Oberfläche von Brustkrebszellen. Doch die Wirksamkeit der Therapie hängt von der Anzahl dieser Rezeptoren ab, was eine hohe Zahl potentieller Therapiekanditatinnen ausschließt: Nur knapp über 30% der Frauen mit metastasierendem Brustkrebs weisen den Rezeptor in ausreichender Zahl auf.
Um größtmögliche therapeutische Treffsicherheit zu gewährleisten, müssen die Patientinnen vor der Behandlung auf die Therpieempfänglichkeit getestet werden. Ein dazu geeignetes Verfahren ist nun an der Berliner Charité entwickelt worden: Dr. Lüftner konnte den OSDI-Test als geeignet identifizieren, im Blutserum Teile des von der Oberfläche der Krebszellen abgeschilferten Rezeptors nachzuweisen.
Damit steht der Testwert in direkter Relation zu Ausgangsrisiko und Prognose der jeweiligen Patientin: Je höher, desto ungünstiger die Prognose. Zu Therapiekontrolle und Dosierungsermittlung ist der Test ebenso geeignet, wie als Identifikation von Frauen, die durch eine Hormonbehandlung mit Tamoxifen ein erhöhtes Risiko verkürzter Überlebenszeit tragen würden: Stark erhöhte OSDI-Testwerte werden mit diesem Risiko assoziiert.
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