Bei vielen Brustkrebspatientinnen kommt es binnen 5 Jahren zu einem Rückfall oder binnen 10 Jahren zu einer sekundären Krebserkrankung. Doch die Ärzte sind meist nicht in der Lage zu bestimmen, welche Frauen ein erhöhtes Risikio tragen.
Die ersten Ergebnisse einer Studie, die dieses Problem lösen könnte, wurde auf der Konferenz der "European Society of Medical Oncology" in Hamburg vorgestellt. Dr. Ferrucci vom "European Institute of Oncology" in Mailand glaubt, daß der Schlüssel zur Erkennung der Risikopatientinnen das Protein Maspin
sein könnte, von dem man eine Wirkung als Tumorsupressor, vermutlich
aufgrund einer antiangiogenetischen Wirkung, annimmt.
Ferrucci untersuchte 48 Frauen, die sich einem Eingriff und einer Chemotherapie
unterzogen hatten. Bei allen Patientinnen wurden Mikrometastasen gefunden. Die Forscher untersuchten Blut- Knochenmarks- und Gewebeproben auf eine Reihe von Substanzen die mit Brustkrebs assoziiert werden. Es zeigte sich, daß bei Frauen mit einem höheren Maspinspiegel das Risiko eines Rückfalls geringer war.
Auch bei Frauen, bei denen 20 oder mehr Lymphknoten befallen waren, scheint dieses Ergebnis zu stimmen. Von 10 Frauen aus dieser Gruppe hatten 8 mit hohen Maspin-Werten nach 15 Monaten keinen Rückfall erlitten, während die beiden Frauen mit niedrigen Maspin-Werten sekundäre Krebserkrankungen entwickelten. Ferrucci:"Es ist wichtig festzuhalten, daß es sich um vorläufige
Ergebnisse handelt. Weitere Studien mit größerer Patientenzahl müssen
durchgeführt werden um diese Ergebnisse zu bestätigen."
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