Hühnersuppe könnte gleich mehrere Stoffe enthalten, die medizinisch aktiv sind, darunter ein Entzündungshemmer, der die Symptome einer Infektion der oberen Atemwege lindert. Die Laborstudie wurde in der aktuellen Ausgabe von "CHEST", dem Journal des "American College of Chest Physicians" veröffentlicht.
Über den Nutzen der Hühnersuppe wurde bereits vor Jahrhunderten berichtet. Schon im 12.Jahrhundert empfahl der Ägypter Moshe ben Maimonides die Hünersuppe bei Problemen mit den oberen Atemwegen und berief sich dabei auf ältere griechische Arbeiten. In der (medizinischen) Literatur ist jedoch nur wenig über die Wirkungsweise der Hühnersuppe zu finden.
Dr. Rennard vom "Nebraska Medical Center" untersuchte die Wirkung einer Rezeptur, die neben dem Hühnchen auch Zwiebeln, Süßkartoffeln, Rüben, Karotten, Sellerie, Petersilie sowie Salz und Pfeffer enthielt. Zum Vergleich wurden kommerzielle Produkte, die streng nach den Vorgaben der Hersteller zubereitet wurden, getestet.
Es zeigte sich, daß auch viele der Zubereitungen, die keine Gemüsestücke enthielten, eine positive Wirkung zeigten, was darauf hinweise, daß die biologisch aktiven Substanzen, deren Identität aber noch nicht geklärt ist, wasserlöslich oder extrahierbar seien.
Rennard betont, daß es sich um ein reines Laborexperiment gehandelt habe, also keine Versuchspersonen die Suppe aßen. Die entzündungshemmende Wirkung sei jedoch mit anerkannten Zellkulturexperimenten nachweisbar gewesen. "Da viele der Symprome eines Infektes der oberen Atemwege auf Enzündungsreaktionen zurückzuführen sind, hat die Studie durchaus klinische Relevanz."
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