Werbung und Medien bedienen sich täglich Glorifizierungen von "Sex" - über die Konsequenzen allerdings wird nur sehr wenig gesprochen. Was etwa viele nicht wissen: Die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten können nicht wirklich geheilt, sondern nur unter Kontrolle gehalten werden.
Auf der "Derm Update 2000" der "American Academy of Dermatology" besprach Dr. Libby Edwards, Dermatologe und Spezialist für venerische Erkrankungen drei bekannte sexuell übertragbare Leiden: "Sexuell übertragbare Erkrankungen werden durch den Kontakt der Haut im Genitalbereich übertragen. Nicht nur Geschlechtsverkehr, auch oraler und manueller Sex kann sexuelle Erkrankungen übertragen. Auch ein Kondom schützt nicht vollständig, da es ja auch zu Kontakt des Hautbereiches außerhalb des Kondoms damit zu einer Übertragung kommen kann", so Edwards.
Herpes Genitalis
Herpes Genitalis wird von einem Virus verursacht, der dem Herpes simplex-Virus sehr ähnlich ist. Das Virus infiziert die Haut und verursacht schmerzhafte Bläschen und offene Stellen. Es wird angenommen, daß 20-25% der Amerikaner mit diesem Virus infiziert sind. "Das Problem mit diesem Virus ist, daß er lebenslänglich - "versteckt" in den Nerven unter der Haut - im Körper bleibt, auch wenn äußere Symprome längst verschwunden sind", so Edwards.
Das Virus kann sogar bei normal aussehender Haut infektiös sein, auch wenn der Partner Medikamente dagegen einnimmt. Die Medikamente Famciclovir, Acyclovir und Valacyclovir verkürzen die Erkrankungsphase - täglich eingenommen vermindern sie auch die Anzahl der Viren in der Haut.
Genitalwarzen
Genitalwarzen werden von einem Papillomavirus hervorgerufen. Sie können innerhalb und außerhalb der Vagina und in der Cervix entstehen. Dort bleiben sie oft unbemerkt und werden übertragen. Einige können Cervikalkrebs verursachen und stellen daher ein großes Risiko für die Frauen dar. Die Möglichkeiten, Genitalwarzen zu entfernen, liegen in Kryotechnik (Einfrierung der Warze), Hitzeeinwirkung sowie Säureapplikation.
H I V
Das Human Immunodeficiency Virus wird durch Blut und Sexualsekret übertragen, wobei nach der Infektion mehrere Jahre vergehen können, bevor es zu einem Ausbruch der Erkrankung kommt. Das Immunsystem wird dabei zerstört - der Patient kann sich keiner anderen Infektion mehr erwehren. "Der einzige Schutz gegen AIDS ist, keinen Geschlechtsverkehr zu haben. Nicht einmal ein Kondom schützt vollständig. Auch die Einschränkung der Partnerzahl ist nur teilweise protektiv", meint Edwards.
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