Eine aktuelle Studie beweist: Auch 15-25 Jahre nach der Verwendung von Holzschutzmitteln in
Kindergärten ist die Belastung der Raumluft mit krebserregenden Dioxinen und Furanen unverändert hoch.
Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Jacobs (Ruhr-Universität Bonn) in seiner Dissertation "Belastung der Innenraumluft von Kindergärten mit Dioxinen und Furanen aus Holzschutzmitteln in Abhängigkeit von Temperatur und Luftfeuchtigkeit". Die Schadstoffkonzentrationen lagen bei 0,9- 6,5pg je Kubikmeter und damit alle über der in der Fachliteratur vorgeschlagenen
Sanierungsgrenze von 0,5pg je Kubikmeter.
Für seine Studie nahm Jacobs jeweils 70 Messungen im Messraum und in
Originalkindergärten vor. Bei systematischen Untersuchungen im Messraum
untersuchte er den Zusammenhang von Schadstoffkonzentration und den
Gegebenheiten des Raums.
Sechs Faktoren bestimmen die Innenraumbelastung: diffusionsfähige
Holzoberfläche, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Altstäube, Einwirkung von Licht und Neubildung. Besonders Luftfeuchtigkeit und Temperatur beeinflussen die Schädlichkeit der Stoffe stark. Der TEQ-Wert (Toxic Equivalency Unit), der die Schädlichkeit ausdrückt, verdoppelte sich im Luftfeuchtigkeitsintervall von 45-75% relativer Feuchtigkeit. Zwischen 22 und 36°C verzehnfachte sich der Gehalt der Luft an Dioxinen und Furanen.
Wie stark der Konzentrationsabbau der Schadstoffe durch den Abtransport in die Außenluft beim Lüften ist, konnten die Experimente nicht exakt zeigen, er scheint aber geringer zu sein als bisher angenommen.
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