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Bei Schuppenflechte höheres Hautkrebsrisiko

24.10.2000

UVA-Bestrahlung gilt derzeit als Therapie der Wahl bei (Psoriasis). Dabei handelt es sich um eine Autoimmunstörung, bei der es zu einer vermehrten Teilung der Hautzellen kommt. Nun zeigt eine neue Studie aus Graz einen möglichen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und einem höheren Krebssisiko.

Rund 90.000 Österreicher leiden derzeit an Psoriais. Die wirksamste Therapie gegen diese chronische Krankheit ist die lokale oder orale Verabreichung von Psoralen (photosensibilisierende bzw. phototoxische Substanzen) und nachfolgende Bestrahlung mit künstlichen UVA-Strahlen (PUVA-Therapie). Das Immunsystem wird dadurch ausgeschaltet und die Teilung der Hautzellen gehemmt.

Um die Schuppenflechte über einen längeren Zeitraum einzudämmen, wird die Behandlung mehrere Monate bis Jahre durchgeführt. Der Therapie drohte jedoch das Aus, da klinische Studien und Tierversuche einen Zusammenhang zwischen einer langfristigen und hochdosierten PUVA-Therapie und Genmutationen und daraus resultierendem Hautkrebs sahen. Peter Wolf (Universitätsklinik für Dermatologie und Venerolgie, Graz) untersuchte, ob am p53-Suppressor-Gen durch die Behandlung Mutationen hervorgerufen werden.

Wolf: „Psoralene binden sich am häufigsten an Adenin-Thymin-Basensequenzen. Wenn die Therapie bei Patienten mit Schuppenflechte Hautkrebs auslöst, müssen die häufigsten Gendefekte hier auftreten.“ Die Untersuchungen zeigten, daß die häufigsten Mutationen durch natürliche UV-Strahlung ausgelöst wurden und stellen so sicher, daß die Behandlung mit Psoralen und UVA-Bestrahlung bis auf weiteres die Standardtherapie bei Schuppenflechte bleiben wird.

Indirekt vermutet das Team an der Universität Graz dennoch einen Zusammenhang, denn durch die Ausschaltung des Immunsystems während der Therapie werden defekte Hautzellen nicht mehr erkannt und beginnen zu wuchern. Dieser indirekte Zusammenhang soll durch weitere Forschungsprojekte untersucht werden.

Die Arbeit wurde vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung gefördert.

© medizin.at

 

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