Eine Studie an Veteranen des 2. Weltkriegs zeigte einen Zusammenhang zwischen ernsthaften Kopfverletzungen im frühen Erwachsenenalter und dem späteren Auftreten von Alzheimer und Demenz. Die Untersuchung der Duke Universität und des "National Institute on Aging" kommt auch zu dem Schluß, daß die Schwere der Kopfverletzung eine Auswirkung auf die Wahrscheinlichkeit einer Alzheimererkrankung hat. Die Studie wurde in "Neurology" veröffentlicht.
Die Zusammenhänge zwischen Kopfverletzungen und Alzheimer werden schon
länger, mit unterschiedlichen Ergebnissen, untersucht. Die neuen Resultate stützen sich jedoch erstmals auf Krankengeschichten und nicht auf Berichte von Erkrankten oder deren Familienangehörigen über Ereignisse, die sich vor 50 Jahren, oder noch früher, ereignet haben.
Es zeigte sich, daß das Alzheimer- und Demenzrisiko in der Gruppe, die mittlere Kopfverletzungen erlitten hatten um das Doppelte erhöht war. Das Risiko stieg mit der Schwere der Verletzungen weiter an. Bei Personen, die für mindestens 24 Stunden an Amnesie gelitten hatten vervierfachte sich das Risiko.
Wie die Kopfverletzungen in die Entstehung von Alzheimer und Demenz involviert sein könnten ist jedoch weiterhin ungeklärt. Auch Faktoren wie Bildung, Familiengeschichte, Alkohol- oder Tabakkonsum und apolipoprotein E (APOE) wurden untersucht, keiner dieser Faktoren schien in den Zusammenhang von Kopfverletzungen und Alzheimer involviert zu sein.
Die Autoren unterstreichen, daß sie keinen direkten Ursache-Wirkungs Zusammenhang zwischen den Kopfverletzungen und der späteren Erkrankung
an Alzheimer oder Demenz nachweisen konnten, sondern lediglich eine
assoziation, die jedoch noch genauer untersucht werden muß.
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