Der schwierige Wiederaufbau eines bereits HIV-geschädigten Immunsystems könnte durch eine neue experimentelle Kombinationsmedikation besser als durch singulär antivirale Medikation beschleunigt werden - Erste Ergebnisse werden nun vorgestellt.
Erste Ergebnisse einer Studie wurden von Dr. Mitsuyasu von der Universität
Kalifornien in Los Angeles auf dem "5th International Congress on Drug Therapy in HIV Infection" in Glasgow vorgestellt. "Wir sind überzeugt, daß unsere Ergebnisse den Weg zu einer neuen Strategie in der Behandlung von HIV-Patienten mit sehr wehnigen T-Zellen weisen", erklärt Mitsuyasu.
Mitsuyasu und seine Kollegen fügten der der Hochaktiven Antiretroviralen Therapie (HAART) ein natürlich auftretendes, humanes Protein - Interleukin-2 (IL-2) - hinzu, das die Produktion von Immunzellen anregt.
109 von 161 Patienten erhielten zusätzliche zur täglichen HAART-Therapie alle 8 Wochen eine 5tägige Behandlung mit IL-2. Während die HAART-Therapie alleine zu einem Anstieg der CD4-Zellen um durchschnittlich 32% führte, erreichte die kombinierte Behandlung eine Erhöhung der Werte um durchschnittlich 137%.
Weiters zeigte sich, daß eine subkutane Injektion des IL-2 die selben Ergebnisse brachte, wie eine intravenöse Injektion.
Vor allem aber stellete sich heraus, daß unter den IL-2 Patienten weniger AIDS-assoziierte Krankheiten wie Kaposi´s sarkom, Lymphome und Pneumonie auftraten. "Wir fanden es bemerkenswert, daß wir nach nur 60 Wochen einen meßbaren Unterschied bei opportunistischen Infektionen fanden", erklärt Mitsuyasu. Die komplette Studie wird über 84 Wochen laufen, ist jedoch weder von Umfang noch Dauer darauf ausgelegt, die Auwirkung einer IL-2 Therapie auf opportunistische Effekte zu überprüfen, unterstreicht Mitsuyasu.
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