Diabetiker müssen zur Zuckerbestimmung mehrmals täglich Blut aus ihren Fingerkuppen entnehmen. Forscher der Universität Würzburg wollen nun ein Verfahren entwickeln, bei dem der Blutzucker durch einen Blick ins Auge gemessen werden soll.
Das Team unter der Leitung von Dr. Schrader und Prof. Kiefer untersucht nun, wie man nach der Einstrahlung von Licht in die Vorderkammer des Auges die Konzentrationen von Stoffwechselprodukten und Medikamenten im Körper bestimmen kann.
Die Konzentrationsmessungen erfolgen spektrometrisch: Das in der
Vorderkammer des Auges reflektierte Licht wird spektral zerlegt und mit
hochempfindlichen Aufnahmesystemen registriert. Die Forscher erhalten ein Spektrum, das den untersuchten Stoffes eindeutig identifiziert. Um die Konzentration zu ermitteln, wird das Spektrum mit Standards verglichen.
Unter anderem versuchen die Forscher, nach der Einstrahlung von infrarotem Licht in die Vorderkammer des Auges den Glukosegehalt im Auge zu bestimmen. Versuche haben belegt, daß eine Messung im normalen Konzentrationsbereich möglich ist. Erste Tests an Versuchspersonen waren ebenfalls erfolgreich: Die am Auge gemessenen Konzentrationen erlaubten den Rückschluss auf die Konzentrationen des Blutzuckers.
Schrader: "Bevor aber zuckerkranke Patienten eine automatische Selbstmessung von Glukose durchführen können, ist noch umfangreiche
Entwicklungsarbeit zu leisten."
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