Vor zwei Jahren machte er Geschichte: Als erster Mensch, dem die Hand eines Verstorbenen transplantiert wurde. Heute bittet Clint Hallam darum, daß ihm die fremde Hand wieder amputiert werde. Die Nebenwirkungen hätten seine Gesundheit ruiniert, begründet Hallam seinen Wunsch in
einem Interview mit "The Times" (20.10.00)
Aus Angst, Menschen - besonders Kinder - würden beim Anblick seiner Hand
schreien, versuche Hallam die Hand mit einem Handschuh zu verstecken. Dies sei jedoch oft nicht möglich, da die Hand oft bis auf doppelte Größe anschwelle. Zudem sei die Hand länger als seine andere Hand und von rosiger Haut, während Hallam´s Haut dunkler und behaart ist.
Hallam wünschte sich 10 Jahre lang eine neue Hand, in einer 14stündigen Operation in Lyon, Frankreich wurde ihm vor 2 Jahren sein sehnlichster Wunsch erfüllt. Doch seither versucht sein Körper trotz immunsuppressiver Medikamente, die fremde Hand abzustoßen: 12 Mal mußte bislang medizinisch interveniert werden.
Er lebe, klagt Hallam, ständig mit der Angst, daß ein einfacher Schnupfen aufgrund ebendieser Medikamente zu einer tödlichen Lungenentzündung werden könnte und leide auch an schweren Nebenwirkungen. Dies sei auch der Grund, warum er mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit gehe, erklärt er im Times-Interview: "Um anderen Menschen zu zeigen, daß der Traum von neuen Gliedmaßen seinen Preis hat".
Die französischen Ärzte, die die Transplantation durchführten, wollen das Transplant jedoch nicht wieder entfernen: Hallam habe die Medikamente nicht ordnungsgemäß genommen und seine täglichen physiotherapeutischen Übungen vernachlässigt. Er sei auch für mehrere Wochen verschwunden, ohne seine Ärzte zu informieren. Die Ärzte glauben, daß die Hand mit stärkeren Medikamenten, deren Einnahme zudem strikt überwacht werden müßte, zu retten sei.
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