Forscher des Howard Huges Medical Institutes haben einen Rezeptor gefunden, der die Salzkonzentration in den Zellen von Wirbeltieren steuert. Diese Entdeckung könnte eines Tages zu neuen Strategien gegen Nieren-, Bluthochdruck- und Ohrerkrankungen führen.
Nach Ansicht der Forscher ist der Rezeptor in der Zellmembran lokalisiert und registriert steigenden osmotischen Druck durch reduzierten Salzgehalt außerhalb der Zelle. Streckt sich die Membran, öffnet sich der Rezeptor um Kalzium in die Zelle fließen zu lassen. Dieses einfließende Kalzium löst wiederum intrazelluläre Reaktionen aus, die zu ausgleichenden Änderungen führen.
Der Rezeptor konnte in den Gehirnen, Nieren und Innenohrzellen von Ratten, Mäusen, Hühnern und Menschen nachgewiesen werden. James Hudspeth vom Howard Hughes Medical Institute und Jeffrey Friedman von der Rockefeller Universität berichten in der neuesten Ausgabe von "Cell" über ihre Entdeckung.
"Damit Zellen ihre Größe und Form behalten können, muß die Salzkonzentration außerhalb der Zelle der innerhalb der Zelle entsprechen. Andernfalls kommt es zu dramatischen und möglicherweise lebensbedrohlichen Veränderungen der Zellfunktionen. Osmoserezeptoren wurden bereits in Bakterien und anderen niederen Organismen gefunden. Es hat sich aber als äußerst schwierig erwiesen, diese Rezeptoren in höheren Tieren mit weitaus mehr Genen aufzuspüren", erklärt Friedman die Bedeutung der nun auszuwertenden Erkenntnisse..
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