"Der Schlaganfall ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs die dritthäufigste Todesursache in Österreich", sagt Dr. Feinböck vom Österreichischen Roten Kreuz. Von den 20.000 Menschen, die jedes Jahr in Österreich einen Schlaganfall erleiden, verstirbt nahezu die Hälfte.
Überlebende erleiden oftmals eine bleibende Behinderung, beispielsweise benötigt ein Fünftel der Betroffenen Hilfe beim Gehen. Aber auch junge Erwachsene können einen Schlaganfall erleiden. "Unabhängig vom Alter sind die ersten 180 Minuten entscheidend. Je früher ein Patient behandelt werden kann, desto größer sind die Chancen, daß dieser den Schlaganfall ohne gröbere Folgen überlebt", sagt Feinböck. Entscheidend für die frühzeitige Behandlung eines Schlaganfalles ist natürlich das rechtzeitige Erkennen der Anzeichen.
Anzeichen für einen Schlaganfall sind schlagartig auftretende und aus dem Schlaf heraus oder beim Aufwachen beobachtete Beschwerden. Als Alarmsignale sind folgende Symptome zu werten: Kraftminderung bis Lähmung, Sprachstörung, Sprachverständnisstörung und Sehstörung. Feinböck: "Warnzeichen für einen Schlaganfall sind Schwäche oder Taubheit in Arm oder Bein, eine Schwäche oder Lähmung einer Gesichts- oder Körperhälfte, auftretende Probleme beim Sprechen oder beim Verstehen, Schwindel mit Gleichgewichtsstörungen, Blindheit auf einem Auge, Störung des Gesichtsfeldes oder rasende Kopfschmerzen."
"Wenn Sie einem Schlaganfall-Patienten Erste Hilfe leisten, denken Sie daran, daß dieser so rasch wie möglich in ein Krankenhaus gebracht werden muß. Ist der Patient bei Bewusstsein, sorgen Sie für frische Luft und öffnen Sie enge Kleidungsstücke. Langern Sie ihn mit erhöhtem Oberkörper und veranlassen Sie einen Notruf (144). Bleiben Sie beim Patienten, decken Sie ihn zu und beruhigen Sie ihn", so Feinböck.
"Ist der Patient ohne Bewusstsein, reagiert er also nicht auf Ansprechen, Berühren und leichten Schmerzreiz, entfernen Sie zuerst Fremdkörpern aus der Mundhöhle (z.B. lockere Zahnprotesen). Kontrollieren Sie weiter die Atmung und den Kreislauf, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Bei Atemstillstand muß der Betroffene beatmet werden. Liegt Kreislaufstillstand vor, müssen Beatmung und Herzmassage durchgeführt werden", sagt Feinböck.
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