Erstmals konnte gezeigt werden, daß durch Hepatitis B verursachte Leberschäden mit einer antiretroviralen Therapie gebessert werden können. Bisher ging man davon aus, daß diese lebensbedrohlichen Leberschäden irreversibel sind.
64% der Patienten mit vorbestehender Zirrhose zeigten eine Rückbildung
der Leberzirrhose nach einer Behandlung mit dem antiretroviralen
Medikament Lamivudin über mindestens 2 Jahre. Bei 51% der Patienten
konnte eine Ausheilung oder Verbesserung der Leberfibrose
(Vorläuferstadium der Zirrhose) erreicht werden.
Dies deutet darauf hin, daß durch eine längerfristige Lamivudin-Therapie
nicht nur weitere Leberschäden durch das Hepatitis-B Virus verhindert
werden können, sondern daß bereits vor der Behandlung bestehende Schäden
regeneriert werden können.
Bei 52% der Patienten, bei denen eine HBV-Variante mit geringerer
Empfindlichkeit gegen Lamivudin nachgewiesen wurde (YMDD-Variante),
wurde ein Rückgang der Leberentzündung und eine Verbesserung der
Narbenbildung im Lebergewebe beobachtet.
Bei den Daten handelt es sich um Zwischenergebnisse (2 Jahre) einer
5jährigen internationalen, multicenter Studie. Es wurden Daten die Daten
von 236 Patienten mit chronischer Hepatitis B ausgewertet. Die
vorgestellten Ergebnisse stammen von 128 Patienten, bei denen vor und
nach Therapie mit Lamivudin eine Leberbiopsie vorhanden war und die
mindestens zwei Jahre mit Lamivudin behandelt wurden.
Die neue Studie wurden auf dem
jährlichen Treffen der "American Association for the Study of Liver
Diseases" in Dallas vorgestellt.
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