Die Eifollikel von Mäusen werden durch Elektromagnetische Felder mit extrem niedriger Frequenz (extremely low frequency electromagnetic fields: ELF-EMF) in ihrer normalen Entwicklung gestört. Ob dies auch für menschliche Follikel zutrifft, ist noch nicht untersucht, ein Anlaß zu weiterer Erforschung der Einflüsse von ELF-EMF ist jedoch zweifellos gegeben.
Die Untersuchungen am Tiermodell wurden von italienischen Forschern der Universität von L'Aquilia und der Universität "La Sapienza" in Rom durchgeführt. Ihre Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe von "Human Reproduction" veröffentlicht.
Wenngleich Studien dazu in der Humanmedizin äußerst schwierig durchzuführen sind, ist Forschungsleiterin Dr. Sandra Cecconi der Universität von L'Aquilia der Meinung, daß die Prinzipien des Tiermodells als Basis dafür dienen können. Dazu bestehe durchaus Anlass: "Die Arbeitsergebnisse der Studiengruppe lassen befürchten, das die Einwirkung von ELF-EMF das weibliche Fortpflanzungspotential durch Entwicklungsstörungen der Follikel beeinträchtigen könnte.
Elektroleitungen, aber auch Haushalts- und Küchengeräte wie etwa Waschmaschinen, Kühlschränke und elektrische Herde erzeugen magnetische Felder, selbst wenn sie sich nur im "Stand-by"-Modus befinden. "Bislang wurde wenig zum Thema ELF-EMF und Fortpflanzung geforscht, unsere Studie zeigte, daß verglichen mit einer Kontrollgruppe die Exposition der Follikel unter Frequenzen von 50Hz und 33Hz die Hälfte bzw. immerhin ein Drittel der Follikel in ihrer Entwicklung hemmte", erklärt Dr. Cecconi.
Wie diese negative Beeinflussung abläuft, ist derzeit noch nicht klar - auch sei der Analogieschluß zu humanen Follikeln noch nicht zulässig. Zudem ist, so Cecconi, "die menschliche Fruchtbarkeit äußerst komplex und durch eine große Anzahl von Faktoren beeeinflussbar, die von Frau zu Frau verschieden sein können. Aber es ist wichtig, dies zu untersuchen".
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