Die Zunahme der Häufigkeit von Asthma im Kindesalter ist eine bekannte Tatsache, allein: Gründe dafür wurden bis dato nicht gefunden. Wohl aber Verdächtige: Hausstaub, Milben, ganz allgemein hochbelastete Umwelt wurden verantwortlich gemacht. Doch offensichtlich nicht zurecht.
Neuen Ereknntnissen der Berliner Charité zufolge ist ein Zusammenhang zwischen Erkrankungsfall und Menge an Hausstaub oder Katzenhaaren in der Umgebung von Säuglingen und Kindern nicht gegeben. Die multizentrische Studie (German Multicenter Allergy Study) untersuchte sieben Jahre lang rund tausend Kinder - ihre Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitsschrift "Lancet" veröffentlicht.
Im Rahmen dieser Untersuchung wurde die Entwicklung der Kinder über die ersten sieben Lebensjahre ebenso wie die häusliche Belastung mit Hausstaub durch Probenentnahme aus Teppichen im Wohn- und Schlafbereich verfolgt und gegen Ende des Studienzeitraumes eine objektive Lungenfunktionsprüfung durchgeführt. Zudem wurden die Beobachtungen der Eltern zu gesundheitlichen Problemen der Atemwege aufgezeichnet und das Ausmaß der Antikörperentwicklung gegen Hausstaubmilben, Katzenhaar, Gräser- und Birkenpollen bestimmt.
Die Auswerung der Daten ergab eine durch Antikörper manifestierte Reaktion des kindlichen Immunsystems auf Allergenbelastung. Das Auftreten von Asthma hingegen wurde weder durch Antikörper noch durch das tatsächliche Ausmaß der Belastung prognostiziert Dies korreliert mit Studienergebnissen aus Frankreich und Nordamerika.
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