Für gewöhnlich wird mit zunehmenden Alter das Gedächtnis schlechter. Eine Studie zeigt, dass man diesen Alterungsprozeß im Hirn nicht nur aufschieben, sondern sogar rückgängig machen kann.
Mit dem Alter steigt der Anteil der Stresshormone im Körper, die die Nebenniere produziert. Diese erhöhte Konzentration an sogenannten Corticosteroiden ist laut Bericht dafür verantwortlich, dass die Erinnerungsfähigkeit abnimmt.
Entgegen früheren Expertenmeinungen ist inzwischen erwiesen, dass sich im erwachsenen Gehinr neue Nervenzellen bilden. Diese Fähigkeit nimmt jedoch mit dem Alter dramatisch ab. Der Hippocampus, der für die Erinnerungsfähigkeit zuständig ist, leidet unter der Einwirkung von Stresshormonen. Dies zeigt sich auch daran, dass ältere Menschen, die für ihr Alter sehr niedrige Corticosteroidkonzentrationen aufweisen, ein ungewöhnlich gutes Gedächtnis haben.
Den Wissenschaftlern vom National Institute of Health in Bethesda, Maryland, ist es gelungen, den Zusammenhang zwischen Stresshormonen und Gedächtnisverlust im Tierversuch nachzuweisen. Sie entfernten die Nebennieren von älteren Ratten. Daraufhin produzierten diese Tiere plötzlich neue Hirnzellen in einem Ausmass, wie es sonst nur bei jungen Tieren zu finden ist.
Diese Erkenntnisse halten die Forscher für ein Ansatzpunkt, um die Erinnerungsfähigkeit alter Menschen wieder herzustellen. Die Nebennieren zu entnehmen, wäre sicherlich eine zu drastische Maßnahme. Allerdings könnte man Medikamente entwickeln, die die Corticosteroide und ihre Wirkung auf den Hippocampus blockieren.
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