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Psychologie: Täterprofile gegen Fremdenfeindlichkeit

Eine Projektreihe zur Untersuchung der Biografien, Motivstrukturen und Persönlichkeitsprofile fremdenfeindlicher Gewalttäter in Deutschland nutzt psychologische und medizinische Erkenntnisse zur Bekämpfung von Gewalt.

Die von der VolkswagenStiftung mit einer halben Million DM geförderten Projekte in Jena und München sollen Aufschluß über die Täter geben und zu Gewaltprävention beitragen. Standen bislang nur sehr allgemeine Erkenntnisse über soziale Hintergründe und Typklassifikationen zu Verfügung, soll das seit anderthalb Jahren läuft und demnächst abgeschlossene Forschungsprojekt differenzierteres Wissen produzieren.

Statistische Auswertungen ergäben letztlich ein sehr oberflächliches und zudem durch selektive Wahrnehmung der Exekutive getrübtes Bild, meint Studienleiter Dr. Wolfgang Frindte vom Institut für Psychologie der Universität Jena. Sein Institut trägt gemeinsam mit dem Deutschen Jugendinstitut in München die Forschung über vor allem die "emotionale Sozialisation" des Einzelnen, die zu einer Aggression gegenüber Fremden und Fremdem führe.

In 17 Justizvollzugsanstalten wurden bislang knapp hundert vier- bis sechsstündige Interviews mit auf Grund fremdenfeindlich motivierter Gewalttaten Verurteilten. Diese Interviews werden ergänzt durch non-verbale, also nicht an Sprache gebundene Tests etwa zum Ablauf der emotionalen Reaktion beim Anblick eines Fremden.

Erste Ergebnisse bestätigen die in der Familie erlebte Gewalt als festen Alltagsbestandteil. Erst spät wird Gedankengut adoptiert: "Nachträglich dient dann das übernommene rechte Gedankengut dazu, die eigentlich 'apolitische' familiäre Sozialisation umzudeuten". Die Gewalttaten aber werden letztlich meist ungeplant, unter Gruppendynamischem und Alkoholeinfluss durchgeführt, erklärt Frindte.

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